FRONTPAGE

«Cindy Sherman im Kunsthaus Zürich»

 

 

Geschlechter-Rollen und wechselnde Identitäten: Cindy Sherman (*1954) blickt auf eine lange und eindrückliche Karriere zurück. Ihre Foto-Arbeiten wurden in vielen wichtigen Museen der Welt gezeigt, doch in Zürich waren sie bisher noch nie in einer Einzelausstellung zu sehen.

 

Im Zentrum der Retrospektive «Cindy Sherman – Untitled Horrors» steht das Groteske und Schaurig-Schreckliche in ihrem Werk, von den Anfängen bis zu den neuesten Arbeiten. 
Bereits 1975 entstanden ihre ersten Werke, die Sherman bei sich zu Hause mit Selbstauslöser produzierte. Schon damals ging es um die Inszenierung von verschiedenen (Geschlechter-)Rollen und ständig wechselnden Identitäten. Diese bisher nur selten zu sehenden, frühen Werke werden in der Ausstellung umfassend gezeigt und erlauben es den Besuchern, das Schaffen von Cindy Sherman in seiner ganzen Breite zu sehen und neu kennen zu lernen.
Die Ausstellung ist eine Zusammenarbeit zwischen dem Astrup Fearnley Museet, Oslo, dem Moderna Museet, Stockholm, und dem Kunsthaus Zürich.
6. Juni – 14. September 2014

 

Kunsthaus Zürich

Heimplatz 1

8001 Zürich

www.kunsthaus.ch

 

 

Landesmuseum Zürich: «Expedition ins Glück 1900-1914»


Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs ahnt kaum jemand die Katastrophe, die über Europa und die Welt hereinbrechen wird. Man wähnt sich in einem «goldenen Zeitalter der Sicherheit». Parallelen zur heutigen Zeit nach 100 Jahren sind eine Überlegung wert.
 

Dieser Epoche entspringen die Avantgarde in der Kunst, das Aufbrechen der Geschlechterrollen, bahnbrechende technische Erfindungen, zunehmender Wohlstand, die Erkundung des Unbewussten und die trügerische Gewissheit anhaltenden Friedens. Alles scheint möglich. Das Neue löst Euphorie aus. Unter der Oberfläche aber herrschen auch Verunsicherung und Angst.
Was im 20. Jahrhundert bedeutsam werden sollte, entfaltete damals erstmals eine Breitenwirkung oder wurde sogar erfunden – vom Feminismus bis zur abstrakten Kunst, vom Terrorismus bis zur Quantenphysik. Die von Stefan Zweifel und Juri Steiner kuratierte Ausstellung mit dem doppelbödigen Titel «Expedition ins Glück» will mit Assoziationen die Welt und Atmosphäre jener Umbruchzeit erfahrbar machen.

 

 

Die sehenswerte Ausstellung zeigt das Wechselbad zwischen rasantem Zeitgefühl und stressiger Überforderung, das sich auf unsere heutige Zeit übertragen lässt. Sie verbindet kulturhistorische Exponate aus der Sammlung des Schweizerischen Nationalmuseums mit Werken aus bedeutenden Museen und Privatsammlungen.

Zu sehen sind etwa Bilder von Wassily Kandinsky, Pablo Picasso, Egon Schiele oder Ferdinand Hodler aus dem Centre Pompidou in Paris, der Fondation Beyeler in Riehen oder dem Aargauer Kunsthaus in Aarau.
(bis 13. Juli 2014).

 

Expedition ins Glück 1900-1914
Hrg. Stefan Zweifel, Juri Steiner.
Mit Beiträgen von Daniel Binswanger, Philipp Blom, Juri Steiner und Stefan Zweifel sowie einem Gespräch
von Andreas Spillmann mit Ruth Dreifuss und Jakob Tanner
1. Auflage 2014
Broschiert, 208 Seiten, 169 farbige und 99 sw Abbildungen
23.5 x 32.5 cm. CHF 39.
ISBN 978-3-85881-428-9
In Kooperation mit dem Schweizerischen Nationalmuseum

 

 

Die zauberhafte Tunisreise 1914 – Klee, Macke, Moilliet im Zentrum Paul Klee, Bern

 

1914 – 2014: Im April 2014 jährt sich die legendäre Tunisreise zum hundertsten Mal. Das Zentrum Paul Klee nimmt das Jubiläum zum Anlass, diese Sternstunde der Moderne noch einmal aufleben zu lassen und die auf dieser Reise entstandenen oder von ihr inspirierten Werke in einer umfassenden Ausstellung zu präsentieren.
 

 

Als sich die drei Künstlerfreunde Paul Klee (1879-1940), August Macke (1887-1914) und Louis Moilliet (1880-1962) im April 1914 nach Tunesien aufmachen, konnten sie noch nicht ahnen, wie folgenreich diese Reise für ihre Kunst sein würde. Das spezielle nordafrikanische Licht regte sie an, den Farben in ihren Sujets einen intensiveren Ausdruck zu geben, sodass die «Tunis-Aquarelle» bis heute zu den Höhepunkten der modernen Kunst zählen.

Paul Klee schuf innerhalb des zweiwöchigen Aufenthalts in Tunesien über 30 Aquarelle und 13 Zeichnungen, Macke beinahe 80 Zeichnungen in drei Skizzenbüchern, während Moilliet in Tunesien nur einige Zeichnungen und drei Aquarelle schuf. Die Tunisreise gilt als kunsthistorisches Schlüsselerlebnis des 20. Jahrhunderts. Seit der letzten Ausstellung zur Tunisreise von 1982 liegt eine Vielzahl neuer Forschungsergebnisse vor. Sie werfen ein neues Licht auf diese Geburtsstunde der modernen Aquarellmalerei und den kunst- und zeitgeschichtlichen Kontext.

Die drei Freunde reisen zusammen mit dem Zug nach Marseille. Am 6. April 1914 gehen Klee, Macke und Moilliet in Marseille für die Überfahrt nach Tunis an Bord des Schiffs Carthage. Am nächsten Tag erreichen sie Tunis. «Die Sonne von einer finsteren Kraft. Die farbige Klarheit am Lande verheissungsvoll. Macke spürt das auch. Wir wissen beide, dass wir hier gut arbeiten werden», hält Klee im Tagebuch bei der Ankunft in Tunis fest. Klee und Moilliet wohnen in der Stadtwohnung des Berner Arztes Ernst Jäggi, Macke im Grand Hôtel de France. Die nächsten Tage verbringen die Künstler in Tunis, im Araberviertel und am Hafen entstehen erste Aquarelle.
Am 13. April reisen die drei Künstler nach Sidi Bou Said und Karthago. In Sidi Bou Said, einem hoch über der Stadt gelegenen Künstlerdorf, malt Macke das bekannte Sujet des Café des Nattes.
Am dritten Tag der Reise fahren die Künstler zum Landhaus von Dr. Jäggi nach St. Germain, einem am Golf von Tunis gelegenen Villenviertel.
Macke berichtet: «… ich habe heute sicher schon 50 Skizzen gemacht und bin in einer Arbeitsfreude, wie ich sie nie gekannt habe. Die afrikanische Landschaft ist noch viel schöner wie die Provence».

 

Am 14. April 2014 reisen die drei Freunde von Tunis nach Hammamet: «Die Fahrt ist schön. Ernste Wälder, sogar eine gewisse Düsterheit». Sie geniessen die schöne Lage der Stadt am Meer. Klee entwickelt hier seine Reduktion auf ein farbiges Flächenraster weiter. Mit seinen in Hammamet geschaffenen Werken wird er sich nach der Rückkehr nach München weiter auseinandersetzen, ohne auf einen bestimmten Ort Bezug zu nehmen.
Kairouan, 15.-18. April.
Paul Klee in seinem Tagebuch III, 926 v. 16. April 1914:« … Die Farbe hat mich. Ich brauche nicht mehr nach ihr zu haschen. Sie hat mich für immer, ich weiss das. Das ist der glücklichen Stunde Sinn: Ich und die Farbe sind eins. Ich bin Maler».

Zu Fuss und per Zug reisen sie nach Kairouan über Bir Bou Rekba und Kalaa-Srira. Am frühen Morgen malen die drei in der Umgebung der Pilgerstadt Kairouan.

 

 

Die von Michael Baumgartner kuratierte Ausstellung im Zentrum Paul Klee vereint mit über 140 Bildern die Mehrzahl der auf der Tunisreise entstandenen Werke, viele davon Leihgaben aus amerikanischen und europäischen Museen und Privatsammlungen.
«Die Tunisreise» ist ein opulentes Sehvergnügen und ein Highlight des Kunstjahres 1914.

 

 

Donnerstag, 19. Juni, 18.00 Uhr
«Identität im Wandel? Arabische Frauen als Wissens- und Werteträgerinnen»
Podiumsdiskussion mit tunesisch-schweizerischen Wissenschaftlerinnen und Unternehmerinnen

 

 

Sonntag, 22. Juni, 17.00 Uhr
Ensemble Paul Klee
«Im orientalischen Salon»
Sergej Rachmaninow / Wolfgang Amadeus Mozart / Ludwig van Beethoven / Ernst Fischer / Albert Ketèlbey / Alexander Glasunow / Modest Mussorgsky / Giuseppe Verdi / Nikolai Rimsky-Korsakow / Johann Strauss
www.dietunisreise.ch

(Ausstellung 14.03 – 22.06.2014)

 

 

Zur Ausstellung ist ein reich bebilderte Katalog erschienen:

«Die Tunisreise 1914. Paul Klee, August Macke, Louis Moilliet.

Hrsg. Zentrum Paul Klee, mit Texten von Michael Baumgartner, Roger Benjamin,

Ernst-Gerhard Güsse, Erich Franz, Ursula Heidrich, Christine Hopfengart,

Anna Schafroth, 2014, Hatje Cantz Verlag, 336 Seiten. CHF 44.

 
Zentrum Paul Klee
Monument im Fruchtland 3
3000 Bern

Öffnungszeiten Di-So 10.00 bis 17.00 Uhr
www.zpk.org
info@zpk.org

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