FRONTPAGE

Editorial Nr. 27

Editorial Juni 2013

Liebe Leserinnen, liebe Leser

Herzlich willkommen zu Literatur & Kunst!
Was gibt’s Neues auf Literatur & Kunst?

 

 

Wir stellen Ihnen das neue Buch von Mario Vargas Llosa

Alles Boulevard über die Spass- und Kulturgesellschaft vor;

ferner Karl Schmid, den Schweizer Citoyen, eine Biografie von Thomas Sprecher;

Seeluft und eine frische Brise aus dem Hamburger Hafen von Friedrich Dönhoff;

last but not least: Und dann war ich irgendwann hier,  Migrantinnen erzählen ihre Geschichte.

Die Gesammelten Gedichte des Lyrikers Thomas Brasch (1945-2001) erschienen jetzt neu bei Suhrkamp, wir bringen Ausschnitte.

 

 

Punk und Haute Couture, verträgt sich das? Das Metropolitan Museum of Art in New York tritt den Beweis an. Ein Bericht von Sacha Verna.

Maurizio Cattelan schlägt wieder zu, jetzt in der Fondation Beyeler, Riehen b. Basel.

Kolumnistin Hedi Wyss über das neue Erdzeitalter.

Wagner in Zürich. Eine Ausstellung im Kunsthaus Zürich.

 

Juni ist der Festspielmonat des Jahres
Die Biennale di Venezia, gegründet 1895, die Mutter aller Biennalen, beginnt am 1. Juni und dauert bis 24. November 2013. Künstlerischer Leiter ist Massimo Gioni.

Der junge Schweizer Künstler Valentin Carron wird auf der Biennale den Schweizer Pavillon bespielen.

Ein Novum: 200 chinesische Künstler stellen auf der Biennale ihre Werke aus.

Deutschland tauscht den Pavillon mit Frankreich.

Und die Venezianer  (58’000 Einwohner, jährlich 30 Mio. Besucher) protestieren gegen die Riesen-Kreuzfahrtschiffe, die die Luft verschmutzen und der Stadt den Lebensraum nehmen. Keine Kunst-, sondern eine Öko-Aktion, die während der Biennale stattfindet.

 

Die ART Basel öffnet ihre Tore vom 13. bis 16. Juni 2013.

Nachtrag 16. Juni 2013:
Die 44. Ausgabe der ART Basel ist heute erfolgreich zu Ende gegangen. Galeristen konnten grosse Verkäufe an die internationale Kunstklientel verzeichnen. Das Angebot an moderner und zeitgenössischer Kunst der über 300 Galerien aus 39 Ländern und fünf Kontinenten fand grossen
Anklang. Hoch im Kurs stehen nach wie vor die Klassiker wie Joan Miro, Yves Klein, Hans Josephson, Meret Oppenheim, Cy Twombly oder der stets präsente Pablo Picasso. Neues und noch unbekannte Namen waren durchaus auch zu entdecken, wie auch unter dem Label Art Unlimited.
Am meisten Schlagzeilen machte der japanische Künstler Tadashi Kawamata, der auf dem Messevorplatz eine Art Favela aus Altholz gezimmert hat. Am Freitagabend gab es Rabatz, Basler Jugendliche wandten sich gegen die Trash-Armut als Verhunzung der brasilianischen Favelas und randalierten, die Polizei schritt ein und es kam zu Verhaftungen. Ein Beweis, dass Kunst immer noch zu bewegen vermag. Am Samstagnachmittag wurden die Favelas bereits
friedlich von Kunst-Konsumenten genutzt.
Das Forum Art Basel zog wiederum Tausende von Besuchenden an und wird seinem Anspruch als erste Adresse der Kunstmessen mehr als gerecht.

 

Literaturpreise Kanton Bern
Der Kanton Bern verleiht 2013 sechs Literaturpreise. Sie gehen an Michael Fehr, Wolfram Höll, Jonas Lüscher, Li Mollet, Händl Klaus sowie ein Team um Jürg Halter. Die Preise sind mit je 10’000 Franken dotiert.
Das literarische Schaffen der Saison 2012/13 präsentiere sich im Kanton Bern «reichhaltig und bunt», befand die Jury. Sie besprach mehr als 50 Werke von Berner Autorinnen und Autoren; berücksichtigt wurden Buchpublikationen aller Gattungen, Theaterstücke, Hörbücher und -spiele sowie Spoken Word-Formen und Audio-CDs.
Das Team um den Berner Dichter Jürg Halter (Kutti MC) wurde für den Lyrikband «Sprechendes Wasser» geehrt. Tanikawa Shuntaro, der bekannteste japanische Dichter der Gegenwart, hat im Austausch mit Halter über vier Jahre hinweg ein Renshi-Kettengedicht verfasst (siehe auch Bericht Literatur & Kunst, Lyrik). Zum Team gehören auch die beiden Übersetzer und der Projektinitator.
Der Prix Trouvaille in Höhe von 3000 Franken geht dieses Jahr an Achim Parterre. Der Jury gefiel die von ihm konzipierte Spoken Word-CD «aber hütt. Eine Hommage an Ernst Eggimann». Darin versammelt Parterre die wichtigsten Vertreter der Berner Spoken Word-Szene und lässt sie in einen poetischen Dialog treten.

Die Preise werden am 18. Juni in der Berner Dampfzentrale vergeben. Im Herbst gehen die Preisträger auf Lesetour und sind an insgesamt neun Orten im Kanton Bern zu sehen und zu hören.

 

Nachruf

Wir trauern um Jürg Amann. Am 5. Mai 2013 ist der Schriftsteller in Zürich im Alter von 65 Jahren verstorben. Jürg Amann wurde am 2. Juli 1947 in Winterthur geboren, studierte Germanistik in Zürich und Berlin und promovierte über Franz Kafka. Er war als Literaturkritiker und Dramaturg tätig, seit 1976 als freier Schriftsteller (Prosa, Theaterstücke, Hörspiele, Lyrik, Essays). Amann erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Ingeborg-Bachmannpreis (1982), den Conrad-Ferdinand-Meyer-Preis (1983) und den Schillerpreis der Zürcher Kantonalbank (1989).

Zuletzt erschien im Arche Literatur Verlag Jürg Amanns Jesus-Biografie „Vater, warum hast du mich verlassen“ (2013). Bei Haymon kam 2012 „Wohin denn wir“ heraus, im gleichen Jahr bei NordSüd „Mit großem Krach − Vom Reimen auf Biegen und Brechen“ und bei Nimbus „Die Briefe der Puppe“.

 

 

Juni-Festspiele Zürich

Die Festspiele vom 14. Juni bis 14. Juli 2013 haben Richard Wagner zum Thema.
Die Eröffnungsmatinee findet am Samstag, 15. Juni, 11 Uhr im Schauspielhaus Pfauen statt.

 

Den Festvortrag hält Nike Wagner:

Geretteter Revolutionär oder tobender Asylant? Richard Wagner in seiner ‚neuen Schweizer Heimat.

Die Tochter von Wieland Wagner, die in Bayreuth aufwuchs, ist die Enkelin von Siegfried und Winifried Wagner, die Urenkelin von Richard und Cosima Wagner und somit auch die Ururenkelin von Franz Liszt. Illustre Gäste in Zürich!

 

Pipilotti Rist erhält den Zürcher Festspielpreis 2013

am Mittwoch, 26. Juni, 20 Uhr im Museum Rietberg, Pavillon.

www.festspiele-zuerich.ch

 

Wir wünschen Ihnen spannende und entspannende Juni-Entdeckungen!

Herzlich
Ihre Ingrid Isermann, Herausgeberin

Editorial