FRONTPAGE

«Vertreter der Gattung Haus, Zürich 1996-2016»

 

 
 

Die Zürcher Architekturfotografin Andrea Helbling fotografiert seit 1993 in ihrer Heimatstadt ausgewählte Häuser. Es sind diejenigen Bauten, die «bar jeder Exotik» sind, wie es die Literaturkritikerin Beatrice von Matt formuliert. Wir übersehen sie, finden sie vielleicht hässlich – und doch bilden auch sie das Gesicht der Stadt.

Dieses Buch präsentiert erstmals Helblings Schwarz-Weiss-Fotografien in einer grossen Auswahl. Die Bilder befragen Zürichs unauffällige Gebäude nach ihrem architektonischen und städtebaulichen Stellenwert, nach ihrem Charakter, ihrer Emotionalität und machen einen historischen Transformationsprozess sichtbar.

 

Beatrice von Matt betrachtet Helblings Häuser aus der Perspektive der Spaziergängerin und zeigt die Verbindung zu Stadtmotiven in der Literatur auf. Der Architekturkritiker André Bideau legt die Entwicklung von Zürichs Architektur, Infrastruktur und den ökonomischen Druck auf die Bauten dar. Nadine Olonetzky ordnet Helblings Langzeitprojekt in die Geschichte der Architekturfotografie ein. 180 Bauten «bar jeder Exotik», die das Gesicht der Stadt Zürich auffällig-unauffällig mitprägen.

 

 

Nicht Vorzeige-, sondern Gebrauchsstadt

Ein Streifzug durch die Stadt, nicht als Vorzeige-, sondern als Gebrauchsstadt,
die repräsentative Zürcher Innenstadt ist in dieser Häuserserie nicht vertreten. Weder Rat- und Stadthaus, noch Gross- und Fraumünster treten als Protagonisten auf. Die Fotografin hat die 1960er-Jahre ins Herz geschlossen, hier am Rand der Bahnhofstrasse taucht als Ikone das Warenhaus Globus auf, mit seinem «brutalistischem Aussehen», auch das feingliedrige Griederhaus mit dem steil aufschliessenden Dach am Paradeplatz ist ein Blickfang.

 

Von der Anker-/Zweierstrasse im Kreis 4 mit dem Gebäude Baujahr 1897, saniert 1998, das ein wenig an das berühmte New Yorker Flat Iron-Building erinnert, schweift der Blick zum imposanten Lochergut, Baujahr 1966 an der Badener-/Seebahnstrasse, in dem sich auch Prominente wie Max Frisch niederliessen. Die Hardau-Hochhäuser, Baujahr 1978, wirken wie trutzige Hochburgen, das Kino Plaza an der Badenerstrasse 109, Baujahr 1923, mittlerweile saniert, wird auch heute noch stark frequentiert. Das Amtshaus am Helvetiaplatz, Molkenstr. 5/9, Baujahr 1963, saniert 2017, ist momentan nur verhüllt zu besichtigen.

 

 

Andrea Helbling
Vertreter der Gattung Haus
Zürich 1996–2016
Scheidegger & Spiess, 2017
192 S., Grossformat, div. Abb.
CHF 69. € 68.
ISBN 978-3-85881-516-3

 

 

 

«Gartenträume»

 

In der Arbeit von Edelaar Mosayebi Inderbitzin Architekten ist der Garten ein wiederkehrendes Motiv: Als ideelles Konzept, Vorstellungskategorie oder gebauter Raum prägt er viele ihrer architektonischen Projekte. Mit der Ausstellung Garten in der Architektur Galerie Berlin im Herbst 2016 rückten die Zürcher Architekten in Zusammenarbeit mit Daniel Ganz den Topos selbst ins Zentrum und verwandelten den Galerieraum in einen lebendigen Garten im Haus.

 

Die Intensität und Konstruiertheit eines Gartens im Galerieformat: Eine hintersinnige Reflexion von Edelaar Mosayebi Inderbitzin Architekten.

 

Diese Publikation zeigt Impressionen der besonderen Installation in eindrucksvollen Fotografien von Jan Bitter und Roland Bernath. Texte von Edelaar Mosayebi Inderbitzin Architekten und von Stephen Bates sowie ein Gespräch mit den Architekten von Martin Steinmann geben Einblicke in die Entstehung des Ausstellungsprojekts und ergründen die Bedeutung des Gartens aus theoretischer und geschichtlicher Perspektive sowie anhand ausgewählter Projekte im Schaffen von Edelaar Mosayebi Inderbitzin.

 

 

 

Garten

Herausgegeben von
Edelaar Mosayebi Inderbitzin Architekten
Park Books, 2017
Geheftet
72 Seiten, 23 farbige und 2 sw Abbildungen
23 x 29 cm
CHF /€ 29.
ISBN 978-3-03860-078-7

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