FRONTPAGE

Editorial

September/Oktober 2024

 

Liebe Kunst- und Literaturinteressierte, liebe Freundinnen und Freunde, herzlich willkommen auf Literatur&Kunst!
 
Die amerikanischen Wahlen halten uns in Atem, die Demokraten haben statt Präsident Joe Biden an ihrem Parteikongress am 19. August 2024 die bisherige Vizepräsidentin Kamala Harris ins Rennen gegen Donald Trump geschickt. Und wider Erwarten ist dieser Schachzug bisher ungemein erfolgreich. Harris hat mit ihrem Vizepräsidentschaftskandidaten Tim Walz, Gouverneur von Minnesota, die Menschen elektrisiert; eine Woge der Sympathie rollt für die beiden durchs Land und es wird sich zeigen, ob die Euphorie bis zum 5. November 2024 anhält. Dann könnte es sein, dass die USA die erste weibliche Präsidentin seit 250 Jahren bekommen, eine schwarze Frau mit indischen Wurzeln; sie würde das multikulturelle Land besser vertreten als Donald Trump mit seinem Vize J.D. Vance, der sich bereits unbeliebt machte, als er von ledigen Frauen als ‘Katzenfrauen’ sprach. Der Wahlkampf wird spannend und eng werden. Wir drücken der ersten amerikanischen Präsidentin die Daumen! (Siehe auch Archiv Literatur&Kunst 05/2021: Kamala Harris Autobiografie «Der Wahrheit verpflichtet»).

 

Wahlen in den USA 2024 (ARTE: Harris gegen Trump)
Donald Trump ist ein Unikum. Der Mann ist von Kopf bis Fuss auf Fake eingestellt. Die Art, wie er spricht, den Kopf konspirativ zur Seite neigt, seinen massigen Körper bei Auftritten hin und her wendet, mit Tanzen hat das rein gar nichts zu tun, wenn er seine steifen Hüften schwingt, ein Elvis wird er nie werden, und bleiben, was er ist, ein Schmierenkomödiant. Und wenn das noch nicht genug wäre, sich von ihm abzuwenden, dann sollten seine höchst unflätigen Voten über seine Gegner und seine enorme Rachsucht das übrige tun, zu erkennen, dass ein so bedauernswerter Mensch nicht Präsident der Vereinigten Staaten werden sollte. Wohin steuert Amerika, gleicht es sich Al Capone an, der Faszination des Bösen? Denn wie ein schlechter Mafia-Krimi kommt einem diese Wahl vor, die am 5. November 2024 endet. Doch eigentlich geht es um Mann oder Frau, Weiss oder Schwarz. Kamala Harris oder Donald Trump? Bald werden wir es wissen.
Ingrid Isermann, 29. Oktober 2024

 

Donald Trump gewinnt die Präsidentschaftswahlen 2024 in den USA.

Die Wiederwahl von Trump wird die USA weiter polarisieren. Trump hat es geschafft, sich mit seinen Slogans als Kandidat des Wandels zu präsentieren und die Unzufriedenheit der Wählerinnen und Wähler wegen der Wirtschaftslage mit Inflation und hohen Lebenshaltungskosten zu seinen Gunsten zu wenden. Auch mit seiner harten Haltung gegenüber der illegalen Einwanderung an der mexikanischen Grenze konnte er punkten. Für die Frauen ist es ein herber Verlust im Hinblick auf Abtreibung und Frauenrechte.
Auch in der Europapolitik (Nato, Ukraine, Zölle) werden die Karten neu gemischt und spürbare Auswirkungen haben. Die Republikaner haben wieder die Mehrheit im Senat und voraussichtlich auch im Repräsentantenhaus, sodass Trump über eine grosse Machtfülle verfügen wird.
Ingrid Isermann 6. November 2024

 

 

Der Angriff der Hamas vom 7. Oktober 2023 markiert einen tiefen Einschnitt in der Geschichte Israels. Der Schriftsteller Joseph Croitoru erklärt, wie die Hamas seit 2007 ihre islamistische Herrschaft im Gazastreifen etabliert hat und erhellt die Hintergründe des erbitterten Krieges in Israel und Palästina. Noch immer befinden sich israelische Geiseln in Haft der Hamas. Welche Ideologie und welche Unterstützer stecken hinter der Hamas? Joseph Croitoru beschreibt die Geschichte der «Islamischen Widerstandsbewegung» (Hamas), die 1987 aus der Muslimbruderschaft hervorging und 2007 gewaltsam die Macht in Gaza als Wohltätigkeitsorganisation, Regierungspartei und Terrorgruppe übernommen hat. Israel kann vermutlich mit den massiven Gegenschlägen die Herrschaft der Hamas über Gaza beenden, doch ob das auch das Ende der Hamas sein wird, bleibt fraglich. Die Bombardierungen Israels in Gaza haben zudem weltweit palästinensische Befürworter auf den Plan gerufen, was ganz im Interesse der Hamas liegen dürfte. Wie lässt sich hier Frieden erreichen?

Ingrid Isermann, 1. September 2024
 

Joseph Croitoru: Die Hamas Herrschaft über Gaza. Krieg gegen Israel. C.H.Beck Verlag, 2024. ISBN 978-3-40681697 0

 

Feuerprobe
Donna Leons neuester Roman ihres beliebten Commissario Brunetti schaut hinter die Kulissen der Touristenstadt Venedig. Was mit harmlosen Raufereien unter Jugendlichen auf der Piazza San Marco beginnt, entwickelt sich zu einer klarsichtigen Analyse, wie Teenager in den Sog eines Flashmobs geraten können. Die sogenannten Baby Gangs suchen emotionale Bestätigung, Angst und Bewunderung und posten ihre Schlägereien auf Social Media mit einer wachsenden Zahl von Followern. Was hinter der Sache steckt, versucht auch Commissario Claudia Griffoni herauszufinden, während Brunetti seine eigenen Connections nutzt für eine Geschichte, die in den Irakkrieg zurückführt zum Vater eines Jungen, der als Held verehrt wird. Donna Leon gelingt es, den sozialen Background auszuleuchten und Brunettis humanistischen Touch und sein kriminalistisches Gespür zur Geltung zu bringen.
 
Donna Leon. Feuerprobe. Commissario Brunettis dreissigster Fall. Hardcover, Diogenes, 2024. 978-3-257-07283-9

 

Wie lebt es sich im Hotel?
Wer wissen möchte, wie es sich in Grand Hotels leben lässt, ist mit dem handlichen Büchlein der Autorin und Kulturjournalistin Marion Löhndorf gut beraten. Hier kann man eintauchen in die luxuriösen Lobbys der Grand Hotels, Treffpunkte der Macht und Zufluchtsorte zugleich, wie das Emigrantenhotel Lux in Moskau oder Hotel Lutetia in Paris. Hotels als Drehscheibe der Gesellschaft oder auch als Tatort oder als Audienz im Schlafzimmer, wo die Prominenz Hof hält. Löhndorf erzählt die Geschichte von Snowden in Hongkong oder von Dichtern im Exil, die wie Coco Chanel für drei Jahrzehnte im Pariser Ritz wohnten. Und Bühne frei für Literatur und Film, von nörgelnden Schriftstellern, krachenden Parkettböden zu verschiedenen Hoteltypen wie Businesshotel, Erlebnishotel, Casinohotel, Kunst und Design im Hotel, vom Luxushotel zum Heartbreak Hotel, vom Grand Hotel zum Airbnb und – ins Weltall. Ein vergnüglicher, unterhaltsamer und charmanter Ratgeber!
 
Marion Löhndorf. Leben im Hotel. Zu Klampen Springe 2024.TB Hardcover, 104 S., auch erhältlich als E-Book. ISBN 978-3-98737-013-7

 

Truboy – Mein Sommer mit Truman Capote

Schon einmal gelang Anuschka Roshani ein spektakulärer Coup, als sie «Summer Crossing» von Truman Capote als verschollenes Manuskript in einer Papierschachtel bei einer Recherche in New York entdeckte, das bei Kein&Aber als «Sommerdiebe» veröffentlicht wurde. Nun ist sie erneut einen Sommer lang in den USA auf Spurensuche gegangen, um das restliche Manuskript zu «Erhörte Gebete» zu finden und auf ihrer Wegstrecke noch lebende Zeitgenossen von Truman aufzuspüren. Die taten es bereitwillig und erzählten von seiner Lebenslust und charmanten, freundlichen Art, mit Menschen umzugehen. Anuschka Roshani mit frischem Tatendrang, quecksilbrigem Mut und Findergeist, alles über Truman zu erfahren, lässt uns an ihrer detektivischen Spurensuche teilhaben. Das Buch liest sich flüssig, amüsant und detailreich und man ist gespannt, ob sich die fehlenden Manuskriptseiten noch anfinden, und tatsächlich hat Roshani einige noch nicht veröffentlichte Texte in der New York Library aufgespürt, die im Zusammenhang mit «Erhörte Gebete» stehen könnten. Wer weiss, vielleicht schlummert in irgendeinem Schliessfach in Los Angeles oder New York der Rest der Manuskripte und wartet auf Entdeckung? Roshani bleibt dran. Bei Kein&Aber hat sie Truman Capotes Gesamtwerk herausgegeben.
 
Anushka Roshani «Truboy», Kein&Aber, 2024. Hardcover, 342 S.,ISBN 978-3-0369-5032-2

 
 
Thüringen und Sachsen wählen Afd und BSW
Der 1. September 2024 wird in die Geschichte eingehen: erstmals ist eine rechtsextreme Partei in einer Landtagswahl in Deutschland an die Spitze gerückt. Mit 32.8 Prozent ist die AfD die stärkste Kraft in Thüringen vor der CDU mit 23.7 Prozent, das neue Bündnis Sarah Wagenknecht (BSW) erzielte aus dem Stand heraus 15.6 Prozent, die SPD 6.1 Prozent. Die Grünen und die FDP fliegen aus dem Landrat. Eine Koalition mit der AfD hat die CDU ausgeschlossen, also bleibt nur das Bündnis BSW mit der Alt-Marxistin und Putinversteherin Sarah Wagenknecht.
In Sachsen sieht es nicht viel anders aus, die CDU zitterte sich zu einem Sieg mit einem Prozentpunkt mit 31.8 Prozent vor der AfD mit 30.8 Prozent. Auch hier konnte das BSW sich mit 11.9 Prozent behaupten, SPD 7.3 Prozent und Grüne 5.2 Prozent. Auch hier wird eine Koalition mit dem BSW unumgänglich sein. Linke und FDP sind raus.

 
Trotzdem die AfD als «gesichert rechtsextrem» vom Verfassungsschutz beurteilt wurde, hat das der Partei offensichtlich nicht geschadet, alle Warnrufe verhallten ungehört. Wie ist das möglich, fragen sich nicht nur die Experten, das Chaos ist vorprogrammiert. Zu diesem Ergebnis beigetragen hat sicherlich auch die ständig, nicht zuletzt wegen der FDP, sich im Streit befindende Ampelregierung aus SPD, Grünen und FDP, letztere haben dafür nun die Quittung erhalten. Aber auch die SPD und die Grünen schneiden schlecht ab, die SPD war dennoch erleichtert, noch einen Fuss im Landtag zu behalten. Man schaut gespannt auf die Landtagswahlen in Berlin-Brandenburg, wo die SPD den Ministerpräsidenten stellt.
Der Osten Deutschlands fühle sich abgehängt, war zu hören, was u.a. der Autor Dirk Oschmann («Ostdeutsche als nicht handlungsfähige Objekte») bekräftigte, das vor allem im Osten grossen Anklang fand. Die Identitätssuche gestaltete sich seit der Wiedervereinigung 1990 schwierig und es entwickelte sich eine eigentliche Kränkungsgesellschaft, die weniger an ökonomischen Problemen litt als an der nicht aufgearbeiteten Kontinuität zweier Diktaturen links und rechts, der massiven Zuwanderung seit 2015, wo bereits Angela Merkel heftig attackiert wurde, bis zu Ressentiments gegenüber dem Westen und der von der SED übernommenen Amerikafeindlichkeit. Dass nun ausgerechnet eine marxistische, aus der Linken hervorgegangene Partei, das Bündnis Sarah Wagenknecht (BSW), das Zünglein an der Waage spielt an einer Koalition mit der CDU/CSU, die weiter nicht voneinander entfernt sein könnten, ist eine Ironie der Geschichte. Wagenknecht knüpft zudem an ein Bündnis die Bedingung, Waffenlieferungen an die Ukraine einzustellen und mit Putin Friedensverhandlungen aufzunehmen. On verra!
Ingrid Isermann, 2. September 2024

 

Landtagswahlen in Brandenburg: SPD überflügelt AfD
Schicksalswahlen im ostdeutschen Bundesland Brandenburg: Die SPD hat am Sonntag, 22. September 2024 die Wahl mit 30,7 Prozent vor der AfD mit 29,5 Prozent zum Landesparlament gewonnen. Die Grünen und die Linke schafften es unter 5 Prozent nicht in den Landtag, die FDP erzielte nur unter ein Prozent der Wählerstimmen. Die CDU kam auf 12 Prozent, das BSW auf rund 13 Prozent. Ministerpräsident Dietmar Woidke wird nun ein Bündnis mit CDU und/oder BSW bilden müssen. Ein Signal ist das Wahlergebnis auch für die Ampel in Berlin, die sich in ihrer Existenz bedroht sieht, allen voran von dem psalmierenden FDP-Präsidenten Christian Lindner, der bisher eine oppositionelle Rolle in der Koalition gespielt hat.
23. September 2024
 
Die SPD bedauert den Rücktritt ihres 35-jährigen Generalsekretärs Kevin Kühnert, der abrupt aus gesundheitlichen Gründen am 7. Oktober 2024 zurücktrat. Man ist überrascht auch in den Medien und bescheinigt Kühnert einen ehrenvollen Einsatz für seine Partei. Wenige Stunden nach dem Rücktritt ist bereits ein neuer Generalsekretär gefunden: Matthias Miersch, MdB, 55 Jahre alt. Er soll nun die SPD aus dem Tief in den Wahlkampf führen. Wenn nicht noch vorher anderes passiert, beispielsweise raunt FDP-Präsident Christian Lindner pathetisch von einem «Herbst der Entscheidungen». Will heissen: Streitpunkt Haushaltsdebatte, wo noch Milliarden nicht unter Dach und Fach sind, wie Lindner gerne betont. Die Ampel hat die FDP durch den ständigen Streit ins Wanken gebracht, die Grünen Ricarda Lang und Omid Nouripur haben die Konsequenzen gezogen und den Vorstand ihrer Partei verlassen. Anscheinend liegt Lindner nicht mehr allzuviel an der Koalition, längst hat er seine Fühler nach der CDU ausgestreckt, denen sein Generalsekretär sich im Bundestag ohnehin stärker verbunden fühlt. Welches Spiel wird da gespielt? Erstaunlich ist nur, dass in den Medien nicht die entscheidende Frage gestellt wird: Hätte nicht Lindner zurücktreten sollen anstelle von Kühnert? Dabei hatte es doch so verheissungsvoll angefangen, eine neue Koalition des Fortschritts ohne die CDU, und es hätte tatsächlich gelingen können, wenn alle an einem Strang gezogen hätten. Stattdessen Missgunst und Streit, die FDP erhielt die Quittung in Ostdeutschland, wo sie aus dem Landtag flog. Jetzt setzt sie mit dem blockierten Haushalt die Ampelregierung aufs Spiel, riskiert damit Neuwahlen, die nichts Gutes für die Ampel verheissen. Die CDU sieht sich im Clinch mit der AfD und dem BSW und die Demokratie unter dem Druck der rechtsradikalen Parteien gefährdet.
9. Oktober 2024

 

Die Ampel leuchtet nicht mehr
Amerika und Deutschland schreiben Geschichte – beide stehen vor einem politischen Neuanfang. Trump in den USA mit dem milliardenschweren Komplizen Elon Musk, der als Neuling in die Regierung eintreten will, hat eine Frau als erste Präsidentin verdrängt. Die kleinste Partei mit dem grössten Ego, die FDP bzw. ihr Präsident Christian Lindner, hat die Ampelregierung aus SPD, Grünen und FDP zum Einsturz gebracht, wie sich schon abzeichnete. Nach dem Rücktritt von Generalsekretär Kevin Kühnert ahnte man, dass es Machtkämpfe zwischen den Parteien hinter den Kulissen gab. Vor allem Lindner und Habeck lieferten sich Schauläufe, sodass Kanzler Olaf Scholz mit seiner bedächtigen Art so kutschierte, dass die Pferde nicht durchgingen. Genützt hat es nichts, sondern ihm mangelnde Führung eingebracht. Am 6. November, dem Tag als die USA Donald Trump zum zweiten Mal als Präsident kürten, kündigte Bundeskanzler Scholz Christian Lindner die Regierungsbeteiligung auf. Am 7. November wird er von Bundespräsident Steinmeier die Entlassungsurkunde erhalten. Lindner bestand auf der Schuldenbremse und wies alle Vorschläge zur Güte sowie ein millliardenschweres Angebot zur Haushaltsanierung von Robert Habeck zurück. In seiner Rede vor der Presse sagte er, dass er in einer neuen Regierung weitermachen wolle. Der CDU? Da hatte er ja bereits seit längerer Zeit die Fühler ausgestreckt, sodass sein Wille zur Zusammenarbeit in der Ampel wohl nicht mehr vorhanden war. Die Pointe in der ernsten Sachlage, in die Deutschland nun mit Neuwahlen gerät angesichts der Konkurrenz von AfD und BSW, ist, dass der Verkehrsminister Volker Wissing am Tag danach aus der FDP ausgetreten ist und in der Regierung verbleiben will. Währenddessen liess Sarah Wagenknecht die Koalition ihres BSW mit der CDU in Sachsen platzen. Schwierige Zeiten in Deutschland!
Ingrid Isermann, 7. November 2024

 
Glosse
Es ist Jagdzeit im Revier! Wer hat das grössere Geweih, wer brüllt am lautesten? Es kracht im Unterholz und die knochenharten Kämpfe fordern ihren Tribut. Und wieder senken sich die Köpfe und rasen aufeinander zu. Etwas abseits steht das Bambi, das alles beobachtet und sich wünscht, der Stärkste zu sein, mal beschützt von der einen Seite und mal von anderer Seite. Jetzt tritt es auf die Lichtung zu und dreht sich um sich selbst. Geschafft, alles dreht sich um ihn, das Bambi steht sinnbildlich für Einzigartigkeit. So, wie sich in der deutschen Landschaft die FDP sieht, die die Rezepte für das Land hat, das es aus der Krise führt. Einzigartig, unnachahmlich und unwiderstehlich.
Ingrid Isermann 14. November 2024
 

Der traditionsreiche Pfauen wird renoviert und für den Umbau ein Architektur-Wettbewerb ausgeschrieben.
 
An einer Medienkonferenz orientierte der Stadtrat am Mittwoch über die Rahmenbedingungen für einen Architektur-Wettbewerb über die komplexe Instandsetzung des Schauspielhauses, das mittlerweile in die Jahre gekommen ist und vor bald 50 Jahren letztmals umfassend baulich saniert wurde.

 

Unter dem Motto «Tradition mit Zukunft – Zukunft mit Tradition» soll der historische Pfauen, die wichtigste Spielstätte des über hundertjährigen Zürcher Schauspielhauses, nachhaltig saniert werden, sodass sein ursprünglicher Charakter erhalten bleibt. Stadtpräsidentin Corine Mauch: «Mit Sorgfalt in die nächsten Jahrzehnte». Über die Zukunft des Gebäudes war man lange Zeit unschlüssig. Zwar hätte ein ganz neu umgebauter Theatersaal einen Betrieb mit modernster Technik ermöglicht, damit wäre jedoch ein historisch bedeutsames Baudenkmal verloren gegangen. Der Gemeinderat hat nun ein detailliertes Wettbewerbsprogramm vorgegeben, das eine bessere Sicht und eine verbesserte Akustik im Theatersaal anstrebt. Zudem soll das Foyer attraktiver und deutlich grösser werden, indem die Flächen des Restaurants «Teatro» in das Schauspielhaus integriert werden und damit auch ein neuer Begegnungsraum für Theater-Fans entsteht. Die effektiven Kosten für die Instandsetzung können zum jetzigen Zeitplan noch nicht beziffert werden. Die Resultate des Architektur-Wettbewerbs und das Sieger-Team werden in der zweiten Jahreshälfte 2025 präsentiert. Die Stimmbevölkerung wird etwa Ende 2028 über den Baukredit abstimmen können, gebaut werden soll ab 2030 bis 2033.

Ingrid Isermann, 12. September 2024

 

Schauspielhaus Zürich: FRAU YAMAMOTO IST NOCH DA – Premiere in Zürich und Tokio.
 
Die Ouvertüre und der Saisonstart 2024/25 unter der Intendanz von Ulrich Khuon, der das Schauspielhaus ein Jahr lang leiten wird, ist geglückt: Das Publikum zeigte sich am Donnerstagabend beeindruckt und begeistert von der Uraufführung FRAU YAMAMOTO IST NOCH DA von Dea Loher in der Inszenierung der Regisseurin Jette Steckel. Das neue Theaterstück der Dramatikerin Dea Loher erzählt in zwanzig Szenen von Menschen im Alltag zwischen Nähe und Distanz und der Einsamkeit mitten im digitalen Zeitalter. Menschen im Restaurant, beim Angeln, im Schwimmbad oder im Treppenhaus. Im Zentrum steht die betagte Nachbarin Frau Yamamoto, grandios gespielt von Nikola Weisse, die eines Tages beschliesst, ihre Wohnungstür einen Spalt offen zu lassen, was Irritationen und Hinterfragungen zu eigenen Positionen auslöst. Es enstehen surreale Situationen und Momente, es geht um «hidden memory» und Pop Art… Und eigentlich ist es ein Hörspiel, das zu einem intensiven Schauspiel wird. Zuhören, denn das Unbewusste lässt sich nicht wegdrücken, heisst es in einer Szene, und es geht in den miteinander verwobenen Geschichten um das Lebendige und die KI, Kindheit und Erinnerung, das Schöne und das Schreckliche. Die intimen Intermezzi erzählen in Lichtintervallen von Sehnsucht, Liebe und Tod. Und zuletzt ist Frau Yamamoto noch da, obwohl sie gestorben ist. Etwas ist noch da…
Im neuen Ensemble trifft man auf bekannte Namen wie Alicia Aumüller, Judith Hofmann, Charlotte Schwab, Daniel Lommatzsch, Matthias Neukirch, Mirco Kreibich, Thomas Wodianka und Sebastian Rudolph, die eigens komponierte Musik stammt von der Band THE NOTWIST, das farbige Bühnenbild von Florian Lösche. Ein Theatererlebnis, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Infos: www.schauspielhaus.ch
Ingrid Isermann, 13. September 2024

 

«Liebe, einfach ausserirdisch» von René Pollesch im Schauspielhaus Zürich.
 
Was passiert, wenn zwei Aliens (S: Sophie Rois und K: Kotbong Yang) für 24 Stunden auf unserem Planeten landen und dem Physiker Dr. Steve Albright (Trystan Pütter) in die Arme fallen? Ein grosser umwölkter Turm steht auf der Pfauenbühne, der in den hinteren Reihen des Schauspielhauses nicht mehr ganz zu sehen ist, was zu einigen Kalauern Anlass gibt, von denen da oben und denen unten. Aber zunächst wird über das Sonnensystem, dem wir unser Leben verdanken, reflektiert und unsere Galaxie, in der man gerne Kaffee trinkt und sich küsst. Dr. Albright sagt, wir können Atome zerlegen, einen Blick auf das erste Licht werfen und das Ende des Universums voraussagen, und das mit einer Handvoll von Gleichungen, die kein Mensch versteht, auch die Wissenschaftler haben aufgehört, die Welt zu verstehen. Und gibt es Leben auf einem anderen Planeten? K glaubt nicht mal, dass es Leben in diesem Raum gibt. S meint, der Mensch ist das einzige Tier, das weiss, dass es ein Tier ist, und deswegen kein Tier mehr ist. Und was hat es mit dem Kaffeetrinken auf sich, ist damit Sex gemeint? Nein, meint K, die Menschen verdrängen ja nicht Sex, nur im Sex selbst fehlt etwas. Etwa Liebe? Darüber ist schon einen Haufen Unfug geschrieben worden, Liebe ist eine romantische Umschreibung für einen ganz gewöhnlichen Vorgang. Steve ist mit seinem Latein am Ende. Du bist das Unglaublichste, was ich je erlebt habe. Aber S. will ihre Mission beenden und gesteht, dass sie eine Ausserirdische aus einer doppelten Spiralgalaxie ist. Der Theaterabend mit einem fulminanten komödiantischen Trio Universalis brachte das Publikum in Schwingungen und zu Standing Ovations.
Premiere 21. September 2024. Infos: schauspielhaus.ch
Ingrid Isermann, 23. September 2024.
 
 

Shakespeares «König Lear» Reloaded im Pfauen
 
Die Premiere «König Lear» im Schauspielhaus Pfauen der erstmals in Zürich inszenierenden Regisseurin Anne Lenk ist eine prallvolle Parabel, oszillierend zwischen Macht und Liebe und eine Generationendebatte, die zum Nachdenken anregt. 
Wer liebt mich am meisten, fragt König Lear seine drei Töchter Goneril, Regan und Cordelia und entfacht damit ein Inferno um sein Erbe. Seinen Königstitel mit allen Privilegien will er aber behalten. Der Konflikt ist vorprogrammiert. Eure Liebe ist ein Werkzeug, eine Waffe, wirft Lear den streikenden Töchtern vor, die gleiches Recht für alle und eine Zeitenwende fordern. Die Sterne sind in Aufruhr, der Mann im Mond radelt oben vorbei, während David Bowie Ground control to Major Tom anruft und eilige Hashtags geteilt werden. Es geht ums Erbe, was erbt man und was lässt sich vererben? Das Familiendrama nimmt seinen Lauf und das Publikum im vollbesetzten Theatersaal verfolgt die Intrigen der Systemsprenger mit gespannter Aufmerksamkeit. Autor Thomas Melle bleibt nah an Shakespeares Originaltext (Uraufführung 1605 in London) und holt das Stück in die Gegenwart. Rainer Bock als König Lear spielt gekonnt mit allen Facetten des Patriarchats, die Töchter Goneril (Nancy Mensah-Offei), Regan (Lea Sophie Salfeld) und Cordelia (Sasha Melroch) prunken nicht nur mit prächtigen Gewändern, die das opulente Bühnenbild von Judith Oswald ergänzen.
Aufführungsdaten und Infos: www.schauspielhaus.ch
Ingrid Isermann, 20. Oktober 2024

 

Illuminationen über das Fremdsein im Schauspielhaus Zürich am 30.10.2024

 
Michel Friedman, Melinda Nadj Abonji («Tauben fliegen auf»), Lena Schwarz, Ensemble Schauspielhaus und Roger de Weck, Moderation, diskutierten angeregt die Frage: Wer ist fremd? Wer gehört dazu, wer nicht? Wer wird ausgegrenzt und weshalb? Migration und Emigration haben Friedman und Nadj Abonji beide selbst erlebt, Friedman als Sohn von Holocaust-Überlebenden, die von Oskar Schindler gerettet wurden, in einer Zeit, als alle sagten, gegen die Nazis könne man nichts tun. Melinda Nadj Abonji kommt aus einem Land, das es nicht mehr gibt: Jugoslawien. Wie wurden sie heimisch und was bedeutet Heimat für sie? Lena Schwarz las dazu aus der Publikation «Fremd» von Michel Friedman, der als Kind seinen Eltern ihren Lebenssinn gab sowie Melinda Nadj Abonji aus ihrem Text «Dunkelkammer», der Kindheitserinnerungen an die verlorene Heimat beschwört. Es geht um Grenzen, wo es doch eigentlich um Entgrenzungen gehen sollte. Es geht um die Banalität der Selektion, sagt Friedman, und damit auch um Vorurteile und Macht. Und um Sprachkritik, dass man sich öfters fragen sollte: Wie sprichst du eigentlich? Auch im Hinblick auf Politiker, Social Media und die Wahlen in Amerika. Dass diese Grenzen noch lange nicht ausgelotet sind, machte dieser gehaltvolle und zum Nachdenken anregende Abend sichtbar. Das zahlreich erschiene Publikum war sichtlich beeindruckt.
Ingrid Isermann, 31. Oktober 2024

 

Der Kultursender 3sat muss erhalten bleiben

Das Schweizer Sparpaket und deutsche Abbaupläne bringen den Kultursender 3sat unter Druck. Kulturschaffende sind empört über den Plan der deutschen Ministerpräsidenten, den deutsch-österreichisch-schweizerischen Kultursender 3sat ins Programm von «Arte» zu überführen. Das würde das Aus für 3sat bedeuten, der täglich etwa eine Million Menschen mit Kultur versorgt, wie die beliebte «Kulturzeit», einer Sendung, die alles Wissenswerte im Kulturbereich international und aus den drei Ländern Deutschland, Schweiz und Österreich vermittelt. Daran zu sparen, stellt die europäische Idee in Frage, wie sie gegenwärtig in rechtspopulistischen Kreisen kursiert. Wie in der Schweiz, wo der Bundesrat Millionen streichen will, übt diese Politik in Deutschland grossen Druck auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk aus. Die Reformkommission der Ministerpräsidenten hat einen Entwurf vorgelegt, über den Ende des Monats entschieden werden soll. Danach gehen die Sparvorschläge zurück an die Sender.
Ingrid Isermann, 18. Oktober 2024

 
Italien: Literatur und Politik
Frankfurter Buchmesse 16.-20. Oktober 2024
Italien ist 2024 Ehrengast an der Frankfurter Buchmesse. Italienische Autorinnen und Autoren warnen eindringlich vor Einmischungen der Politik ins kulturelle Leben
unter der Regierung von Giorgia Meloni. So gehörte Roberto Soviano («Gomorra») nicht zur italienischen Auswahl, wurde jedoch selbst von der Leitung der Buchmesse nach Frankfurt a.M. eingeladen. Die Autorin Martina Hefter wurde für «Hey guten Morgen, wie geht es dir?» mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet. In ihrem Roman pflegt eine Frau tagsüber ihren kranken Mann. Nachts taucht sie ins Internet ab und chattet mit Love-Scammern, also Heiratsschwindlern. Ein Buch, das «eine ganz eigene Anziehungskraft ausübt», lobt die Jury.
19. Oktober 2024

 
Lesung im Schauspielhaus Zürich: «Hallo, hier spricht Nawalny».
Der russische Jurist und Dokumentarfilmer Alexej Nawalny (*1976), trat seit 2010 als Oppositionspolitiker auf, der die Korruption des russischen Regimes öffentlich kritisierte. 2018 wollte er bei der Präsidentschaftswahl kandidieren, was ihm verweigert wurde. Stattdessen war er zunehmend Repressionen des Staates ausgesetzt, wurde festgenommen und mehrfach zu Haftstrafen verurteilt. Nach einem Giftanschlag 2020, den Nawalny nur dank einer medizinischen Behandlung in Berlin überlebte, kehrte er nach Russland zurück, wurde erneut inhaftiert und zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Die russische Gefängnisverwaltung meldete am 16. Februar 2024 seinen Tod. Die Lesung am 15. November 2024 im Schauspielhaus Zürich mit den Schauspielern Michael Maertens und Katja Kolm jagte einem einen Schauer über den Rücken, aus den erschütternden Briefen aus dem Gefängnis von den Haftbedingungen zu erfahren, denen Nawalny ausgesetzt war, nachdem es dem Regime nicht gelungen war, seinen Willen zum Widerstand zu brechen. Im Gegenteil betonte der Häftling, wie schön doch die Welt wäre ohne dieses Regime, das töte, um zu stehlen. Die Isolationshaft in der Dunkelkammer, die nach jeder Aussage bei den Gerichtsverhandlungen noch verschärft wurde, dauerte 300 Tage. Sie konnte Nawalny im Gefängnislager im sibirischen Polarkreis nicht überleben. Seine Briefe und Aufzeichnungen zeugen von einem brillanten Geist, leidenschaftlicher Liebe zu Russland und seiner Familie, insbesondere seiner Frau Julia, und wie man unter unmenschlichsten Bedingungen seine Menschlichkeit, Güte und sogar den Humor bewahren kann. Das Publikum zeigte sich mit minutenlangem Beifall stark beeindruckt.
Alexej Nawalny: Patriot. S. Fischer Verlag, 2024.

Ingrid Isermann, 16. November 2024

 

Literaturnobelpreis 2024 an Han Kang

Erstmals geht der weltweit renommierteste Literaturnobelpreis nach Südkorea an die in Seoul lebende Schriftstellerin Han Kang, 1970 in Gwangju geboren. Die Akademie in Stockholm ehrt die Autorin für «ihre intensive poetische Prosa und ihre literarische Aufarbeitung historischer Traumata, die die Zerbrechlichkeit des menschlichen Lebens offenlegt» aus.  Im deutschsprachigen Raum war die Südkoreanerin eher eine unbekannte Autorin. Das änderte sich schlagartig, als 2016 ihr Buch «Die Vegetarierin» auf Deutsch erschien, für den sie den renommierten «Man Booker International Prize» erhielt und der auch verfilmt wurde.

 

Schweizer Buchpreis 2024 an Zora del Buono
Zora del Buono hat mit ihrem Roman «Seinetwegen» den Schweizer Buchpreis 2024 gewonnen. Del Buono, am 21. Dezember 1962 in Zürich geboren, ist eine Schweizer Architektin, Journalistin und Schriftstellerin. In der Begründung der Jury heisst es: «Zora del Buono hat einen Text geschrieben, der alle betrifft, obwohl er vom Tod ihres Vaters handelt. Dieser starb bei einem Autounfall, als sie acht Monate alt war. Sechzig Jahre später macht sich die Autorin auf die Suche nach seinem «Töter». In einer eigenständigen Sprache verhandelt del Buono die Frage nach Schuld, Verlust und Versöhnung. «Seinetwegen» ist ein leiser, unprätentiöser Text voll existentieller Wucht».

 

Büchnerpreis 2024 an Oswald Egger
Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung hat am 2. November 2024 in Darmstadt den Georg-Büchner-Preis 2024 an den Schriftsteller Oswald Egger verliehen. Begründung der Jury: «Mit Oswald Egger zeichnet die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung einen Schriftsteller aus, der seit seiner ersten Veröffentlichung im Jahre 1993 die Grenzen der Literaturproduktion überschreitet und erweitert. Er arbeitet an einem Werkkontinuum, das Sprache als Bewegung, als Klang, als Textur, als Bild, als Performance begreift und sich in der Fortschreibung und Veränderung des Sprachgebrauchs entwickelt». Oswald Egger, geboren am 7. März 1963 in Lana bei Meran/Südtirol, lebt und arbeitet als Autor auf der Raketenstation Hombroich bei Neuss und in Wien. Seit 2011 ist er Professor für Sprache und Gestalt an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel.
17. November 2024

 
 

to be continued 
 

Was können Sie auf Literatur&Kunst entdecken?

 

Essays und Reiseberichte von Hugo Loetscher: «So wenig Buchstaben und so viel Welt», Diogenes Verlag, 2024. Eine kleine Zeitgeschichte, die Charles Linsmayer anlässlich der Buchvernissage und Ausstellung im Strauhof Zürich vorstellte und Literatur&Kunst zur Verfügung stellte. Von Journalismus und Literatur, Weltläufigkeit, vom Reisen und der Schweizstunde.

 

Er ist der Protagonist des Dada der ersten Stunde, konkreter Künstler und einer der einflussreichsten Dichter des 20. Jahrhunderts: Hans (Jean) Arp! Erleben Sie den Dichter in den Nachdichtungen verschiedener Schriftsteller: «Arp im Ohr», Wunderhorn Verlag, 2024.

 

«Allianzen. Arp, Taeuber-Arp, Bill». Hier geht es gleich weiter mit Hans Arp in der spektakulären Ausstellung «Allianzen» des Kunstmuseums Appenzell und der Fondazione Marguerite Arp Locarno «Allianzen. Arp / Taeuber-Arp / Bill», begleitetet von der gleichnamigen aufschlussreichen Publikation, Scheidegger & Spiess, 2024.

 

Der rumänische Bildhauer Brancusi erlangte Weltruhm; anlässlich der Ausstellung im Centre Pompidou, Paris erschien eine englische Ausgabe zu seinem Schaffen. Jetzt ist «Brancusi» auch auf deutsch bei Scheidegger & Spiess, 2024, erhältlich. Ein Must für Brancusi-Fans!

 

Hommage an Eva Hesse: Die deutsch-amerikanische Künstlerin Eva Hesse (1936 in Hamburg – 1970 in New York) ist eine feministische Ikone. Bei Hauser & Wirth Publishers erschien jetzt ein grosszügiger Bildband  mit Essays von 16 Kurator:innen, die ihre wertvollen Reflexionen und Erfahrungen in den zahlreichen posthumen Ausstellungen von Eva Hesse weitergeben. Eine Sternstunde… Englische Ausgabe, «Eva Hesse. Exhibitions 1972-2022», Hauser & Wirth Publishers, 2024.

 

Das Zurich Film Festival feiert das 20. Jubiläum!
Vom 3.-13. Oktober 2024 findet das fabelhafte ZFF mit vielen Stars und Sternchen in Zürich statt, auf dem Sechseläutenplatz im ZFF-Zelt kann man sich rundum informieren über die gezeigten Filme und Veranstaltungen, über die wir Sie laufend informieren. Und über die ersten 20 Jahre des Zurich Film Festival gibt ein Buch von Felix A. Müller Auskunft über alles Wissenswerte, Anekdoten und Rückblicke auf das Filmfestival. «Hollywood an der Limmat», rüffer&rub, 2024.

 

Architektur-Buchtipps: «Ziegel. BRICK.», «Klima-Atlas», «Modern Buildings Blackheath and Greenwich», «Mittsommer. Zum Achtzigsten von Arthur Rüegg», Scheidegger & Spiess 2024.

 

Widescreen Mitte: «When We See Us» – In unseren Augen.
Wie haben afrikanische Künstler und Künstlerinnen in den letzten 100 Jahren sich selbst und die Welt gesehen? Die von Koyo Kouoh kuratierte Ausstellung wurde bis 24. November 2024 im Kunstmuseum Basel verlängert. Foto: «Two Reclining Women» (2020) der Südafrikanerin Zandile Tshabalala.

 

Buchtipp: Margrit Schriber: «Die Stickerin», Bilgerverlag, 2024.Die traumhafte Karriere einer jungen Frau aus Innerrhoden, die Walt Disneys Muse wurde und in Amerika Furore machte. Eine Rezension von Ingrid Schindler.

 

Der Kunsthistoriker Marc Peschke schreibt über Weimar und seine berühmten Bewohner wie Goethe, Schiller und viele andere; am 28. August 2024 gedachte man notabene dem 275. Geburtstag Johann Wolfgang von Goethe! Man denkt auch an die Weimarer Republik und die Wahlen in Thüringen… Eine spannende Kultur-Reportage.

 

Als Jugoslawien auseinanderbrach, blieb auf dem Balkan kein Stein auf dem anderen, darüber schrieb die serbische Autorin Barbi Markovic in ihren Büchern. Susanne Schanda erzählte sie am Literaturfestival in Leukerbad aus ihrem Leben und von ihren Plänen.

 

Die niederländische Schrifstellerin Connie Palmen ist für ihre Offenheit und ihr Engagement für Frauen bekannt. Am Literaturfestival Zürich im Botanischen Garten sprach sie über ihr neuestes Buch «Vor allem Frauen», Diogenes Verlag. Eine Rezension von Pia Troxler.

 

 

Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Herbst und gute Unterhaltung mit Literatur& Kunst. Wir freuen uns über Ihr Interesse, bleiben Sie uns treu und machen Sie’s gut.

 

Herzlich
Ihre Ingrid Isermann, Herausgeberin