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Museum Haus Konstruktiv: «Logical Emotion – Contemporary Art from Japan»

 

 

Das Museum Haus Konstruktiv zeigt, in Zusammenarbeit mit der Japan Foundation, Tokio und in Kooperation mit Culturescapes, Arbeiten von Noe Aoki, Koji Enokura, Kazunari Hattori, Akihisa Hirata, Ryoji Ikeda, Teppei Kaneuji, Yayoi Kusama, Taiji Matsue, Masayasu Mitsuke, Tatsuo Miyajima, Hiroshi Sugito, Go Watanabe, Yuichi Yokoyama. Im Jahr 2014 feiern Japan und die Schweiz das 150-jährige Bestehen ihrer diplomatischen Beziehungen.

 

Aus diesem Anlass realisiert das Museum Haus Konstruktiv in Zusammenarbeit mit der Japan Foundation das Ausstellungsprojekt «Logical Emotion – Contemporary Art from Japan». Ausgehend von der konstruktiv-konkreten und konzeptuellen Kunst, welche den inhaltlichen Schwerpunkt des Museum Haus Konstruktiv bildet, kuratieren Direktorin Sabine Schaschl und Kenjiro Hosaka vom National Museum of Modern Art Tokyo eine umfangreiche Gruppenausstellung zur japanischen Gegenwartskunst.

 

Im Zentrum der Präsentation stehen die Logik und ihr vermeintlicher Gegenpart – die Emotion. «Logical Emotion» zeigt ein breites Spektrum künstlerischer Medien: von Malerei über skulpturale Installation, Video, Fotografie und Architektur bis hin zu angewandter Kunst und Manga-Zeichnungen; die Ausstellung integriert die jüngste japanische Kunstgeschichte und vereint international bekannte Künstlerpositionen mit aufstrebenden, jungen Kunstschaffenden. Innensicht trifft auf Aussensicht und umgekehrt.

 

Auch wenn die Zürcher Konkreten und ihr Schaffen in Japan kaum bekannt sind, sind doch die Inhalte ihrer Kunst dort nicht fremd. Fragen nach logisch nachvollziehbaren Konzeptionen, die Präzision der handwerklichen Umsetzung, Wissenschaftlichkeit, mathematische Schemen, systematische Ordnungsgefüge und Regeln ebenso wie deren Abweichungen sind nicht nur wiederkehrende Themen der konstruktiv-konkreten Kunst, sondern auch Themen, die in der japanischen Alltagswelt omnipräsent sind und ihren Weg in die zeitgenössische Kunst finden.

 

«Logical Emotion» verbindet zwei Untersuchungsbereiche – die «Logik» und die «Emotion» –, die einander nur auf den ersten Blick diametral entgegengesetzt scheinen. Bei näherer Betrachtung sind sie viel stärker miteinander verbunden als gemeinhin vermutet. Nicht nur im gängigen Sprachgebrauch haben sich Begriffe wie «Bauchgefühl» oder «Bauchhirn» festgesetzt: Auch in der wissenschaftlichen Forschung wird die «Intelligenz der Gefühle» und «der Einfluss von Emotionen auf das logische Denken» untersucht. Die Emotion hingegen ist eine enge Vertraute der Kunst, die für den geistigen Austausch zwischen Rezipient und Kunstwerk sorgt und an die individuellen Gefühle rührt. Die ausgewählten Werke entspringen den beiden Polen Logik und Emotion und ihren vielfältigen Schnittstellen.

 

 Zurich Art Prize an Haroon Mirza

Der Zurich Art Prize 2014 wird dem in London lebenden Künstler Haroon Mirza (*1977) verliehen, der die Jury mit seinen poetischen Licht- und Soundinstallationen überzeugte. Er ist ein Bricoleur, der elektronische Klänge, Farbarrangements und Licht zu berückenden Kompositionen verbindet, die oft wie elektronische Opern wirken und Referenzen zur Kunst- und Musikgeschichte erkennen lassen – vom Minimalismus über die kinetische Kunst bis hin zur Musik von Edgar Varèse und Karlheinz Stockhausen.

 

Zu beiden Ausstellungen wird ein spannendes Vermittlungsprogramm geboten, u.a. wird die Zürcher Modedesignerin Kauz Huggler eine Präsentation geben wie auch Vorträge, Führungen und Künstlergespräche.

Vernissage 1. Oktober, 18 Uhr.  Ausstellung 2. Oktober 2014 bis 11. Januar 2015. Veranstaltungen siehe unter www.hauskonstruktiv.ch

 

Museum Haus Konstruktiv

Selnaustrasse 25, 8001 Zürich

 

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Buchtipp Literatur & Kunst

 

Schang Hutter. Bildhauer

 

Schang Hutter ist einer der bedeutendsten Schweizer Bildhauer der Gegenwart, seine Werke sind in den wichtigsten Sammlungen weltweit und an vielen öffentlichen Plätzen vertreten. Seit den Anfängen seines Schaffens haben seine Skulpturen die menschliche Figur zum Thema: ihre Verletzlichkeit und vor allem das Leid und die Gewalt, die Menschen anderen Menschen zufügen können, treiben den Künstler um. Mit der Skulptur «Shoa» vor dem Berner Bundeshaus hat Hutter 1998 in der ganzen Schweiz für Aufregung gesorgt. Zum 80. Geburtstag ist eine umfassende Monographie erschienen.

 
«Ich möchte mit meinen Figuren zeigen, was die Menschen wegen den Menschen aushalten müssen», sagt der Künstler von sich. Von der filigranen Holzskulptur bis zur stählernen Grossplastik haben seine subtilen, zeichenhaften Geschöpfe eine starke Ausdruckskraft, wie sie sich in den Raum hinein bewegen und verformen. Die Extremitäten der Figuren scheinen regelrecht in den Raum hinein zu wachsen. Seit seinem Studium im München der Nachkriegszeit ist die Verletzlichkeit das bestimmende Thema in der Kunst des Bildhauers. Seitdem versucht er mit seinem Handwerk als Ausdrucksmittel auf die Themen Krieg und Macht, Gefangenschaft und Leid aufmerksam zu machen und zu grundsätzlichen menschlichen und gesellschaftlichen Fragen Stellung zu nehmen.
Essays von Peter Bichsel und Elsbeth Schild ergänzen die Publikation.

 

 

Ausstellung Schang Hutter im Tramdepot Burgernziel, Bern, Thunstrasse 106. www.hutter2014.ch

Do / Fr 15-19 Uhr, Sa / So 10-17 Uhr

Bis 10. November 2014. 

 

Schang Hutter wurde 1934 in Solothurn geboren. 1950-1953 machte er im elterlichen Betrieb eine Steinmetzlehre. 1954 Kunststudium in München. 1974 Eidgen. Kunststipendium. 1975 Preis der Biennale Florenz. Seit 1999 lebt er abwechselnd in Genua und im schweizerischen Derendingen.

 

 

Hanspeter Gschwend, Hrsg.
Schang Hutter. Der Verletzlichkeit Raum geben
Till Schaap Edition, Bern 2014
Texte von Hanspeter Gschwend, Peter Bichsel, Elsbeth Schild
352 S., 24 x 32 cm, 400 Abb., farbig und sw, Pappband
CHF 78. € 65.
ISBN 978-3-03828-021-7

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