FRONTPAGE

«Fast eine Jugend»

Von Stefan Zweifel

 

Als die Strassen und Plätze sprechen lernten, schreien und weinen. Ist der Mensch eine Mauer?, fragt man sich. Eine Mauer, die alles wissend dasteht, die Rollläden der Wahrnehmung heruntergelassen, das Herz verrammelt. Select? Man wählt freiwillig das Nichts. Einsam auf einsamen Plätzen vor vermummten Opernhäusern, oder als schwarzer Zensurbalken mitten auf der Strasse, das eigene Auto eine Barrikade gegen die Autonomie der andern.

Doch müsste nicht jedes Auto, dieser Faradaysche Käfig des Jetzt, in die Luft gesprengt werden, damit dieses Jetzt aus seinem Käfig mitten auf die Strasse geschleudert wird und sich elektrisch entlädt? Die Stadt entzündet, bis der Beton sich als brennender Fluss durch die Gassen wälzt, mittendrin schwebende Traminseln als Trauminseln eines endlich autonomen Ichs.
Oder soll man das Auto als Forscher, bravbrav, eintauschen gegen jenes französische‚ Steckenpferdchen’, das auf französisch ‚dada’ heisst? das einst Dada den Namen lieh? Historie statt Hysterie? Eine Gedenkplatte vors Opernhaus einlassen, mitten ins neue Parkhaus. Vielleicht in Form jener Seifenblasen, die am 30. Mai 1980 aus weiss geschminkten Gesichtern aufstiegen. Eine leere Blase des Vergessens sozusagen, wie Hans Arps Gedenk-Ei am Cabaret Voltaire in der Spiegelgasse.
Man muss selbst die ´Trümmer noch zertrümmern, sagte jene Jugend. ‚Macht kaputt, was euch kaputt macht’, sprayte nun diese. Mittlerweile wurde das Cabaret Voltaire zur Gedächtniskirche des Nichts umgenutzt und die 80er-Bewegung in Packeis gelegt. Wenn man dies, in den Spiegel von Zürichs Gassen schauend, zugibt, wird vielleicht der Schmerz so gross, die Wut über die eigene Erstarrung so laut, dass man wieder genügend ‚Chaos’ in sich entdeckt, um Nietzsches‚ tanzenden Stern zu gebären’.
PS: Zu spät geboren
Weshalb ich?, frage ich mich und sitze da und spüre um mich herum die Blicke all jener ‚Bewegten’, die im heissen Sommer dabei gewesen waren und so viel mehr berichten könnten, die bei jedem Wort, das ich tippe, die Augen verdrehen und stumm die Lippen bewegen, um all das zu sagen, was ich hier schreiben müsste, gut, ich habe viele ‚Bewegte’ gekannt, könnte aus all den gross & genialen Eisbrechern und Brächise, aus dem Stylett zitieren, aus Flyern, die herumliegen, aber wer will schon Historiker sein, Totengräber statt Kind? Kind, das hier von seiner Sehnsucht spricht: Ach, wäre es doch Teil jener Jugend gewesen. Das angesichts dieser Jugend seine eigene verpasst hat.
Tief unter die Bettdecke hatte ich den Kopf vergraben und nicht nur ich: Nein, auch mein Vater, politische Auftritte gewöhnt, wusste nicht recht, ob er sich schämen oder ob er stolz sein sollte auf jene Frau auf dem Fernsehschirm, die sich den Mund in der Telebühne nicht verbieten liess und fortdauernd Regierungsrat Alfred Gilgen ins Wort fiel, der sich hinter Statistiken und hinter seiner schwarzen Ledermappe verstecken wollte, und da sass diese Frau also, meine Mutter, sass dort im Fernsehen und redete weiter und weiter und unterbrach den regierenden Rat wieder und immer wieder, den Mann mit der schwarzen Mappe, eine Figur, als wäre sie Momo entsprungen, also einer jener grauen Herren, die uns Lebenszeit und Lebensfreude rauben und die man endlich einmal festnageln müsste oder gleich aufhängen: Gilgen an den Galgen!
So weit war meine Mutter noch nicht, aber kurz davor: Wir schauten unter der Bettdecke hervor was hat sie denn nur wieder?, und am nächsten Tag stand sie auf der Titelseite der NZZ (und zwar entgegen kurz & schlüssigen Vorurteilen mit Lob bedacht). Doch im Globus wurde sie an der Kasse angepöbelt, winziges Nachbeben quasi vom Globuskrawall, aber eben auch ein Vorbeben jener neuen ‚Bewegung’, die eine der nächsten Tele-Arenen vollends sprengte und den öffentlichen Raum besetzte, sich nicht mehr an die Spielregeln der Herren mit Mappe haltend, sondern frei sich Freiheit nehmend und die Sprechblasen der Politiker fröhlich als Seifenblasen in die Luft blasend, die Backen gebläht vor Lachen und neuen Parolen.
Platzwunde Bellevue
Bellevue: Der Platz spricht. Der Platz summt. Der Platz springt in die Höhe und steht Kopf. Darüber die singenden Drähte in der Luft: Die Drähte der Strassenbahnen, auf denen die Zugvögel ruhen, bevor sie Richtung Süden ziehen, und dann, nach einem Winter, der so sehr Winter ist, dass überwinternd nur unser Herz übersteht, mit sich die freie Sicht zurückbringen, direkt aufs Mittelmeer.
Am Platz zur ‚schönen Aussicht’ sieht man Palmenstrände, voll endlos jubelnder Völker, Afrikas Küsten küssen uns, jene Küsten, von denen einst Rimbaud zurückkam, schwarz gebrannt von der Sonne und mit gegerbten Eingeweiden vom Branntweinschnaps, metallisch schmeckte es auf seiner Zunge, denn er war Waffenschieber geworden. Würde er nun, aus dem eigenen inneren Afrika zurückkommend, Strommasten umwälzen? Bruder Bührle mit einem Explosiönchen beehren, das Cinceras Gedankengrenzpolizei nicht erschnüffelt hatte? Das CBS-Team an eine Stange im AJZ fesseln und mit Farbe übergiessen?
Die Medien am Marterpfahl als Protest gegen die Gesellschaft des Spektakels, wie man in den Schriften der Pariser Situationisten nachlesen konnte… – neue Zungen redeten damals an den Vollversammlungen, bei den einen klapperten die metallenen Wortmünzen der Ideologie aus dem Mund, bei anderen sehnsüchtige Sprachwolken, Rauchzeichen nomadisierender Stadtindianer:
S.
O.
S.
Die Vokale – Rimbaud sah sie in Farben heranrollen wie Meereswogen mitten in die Bucht der Ohrmuschel. ‚A Schwarz’, schwarz wie die Anarchie, so schreibt er in seinem Gedicht ‚Les Voyelles’, und es sticht das I purpurn ins Auge wie der Sonnenuntergang, der damals um 1980 noch nicht in all den tiefroten dämmernden Farben leuchtete wie seit dem Ausbruch von Mount St. Helens, der uns die Schönheit des Feinstaubs lieben liess.
‚O’, so staunt jedes O, blau wie eine Wolke, über die Vielfalt des Menschen, der sich als wandelnde Wolke verändern kann: Jeder Mensch, der gerade noch eine besserwisserische festgefahrene Mauer war, wandelt sich in ein glitschiges Tier, drückt sich in Hauseingänge, fliesst die Gosse der Gassen hinunter, schleicht hinter Schwaden an der Polizei vorbei, ja, jeder Mensch kann auch eine Wolke werden, eine Wolke aus Tränengas, wenn die Tränen vor Wut dampfen. Wo blieb jene Wut – und wo blieben die Tränen? Tränen um die verlorene Gemeinschaft?
Wolkenwut
Töfftöff, mit der schwarzen Solex war man noch unterwegs, ein hustender Solitär unterwegs zur Demo, Mischwesen aus Fahrrad und Motorrad, Mischwesen aus Mann und Frau, wuschelhaariges Mischwesen aus Kind und Erwachsenem oder glatzköpfige Schönheit wie der spätere Stadtratskandidat Achmed von Wartburg, der so sexy an seinen Nägeln kaute. Und dieses Gemisch war explosiv. Knatternd wie der Solex-Motor. Schwarz wie die Anarchie.
Bis dann das Abenteuer des Protests zur Routine verkam, bis der Erwachsene sich in jedes Gesicht hineinbiss, das Kind-Lächeln auffressend und das Grinsen des Idioten durch das zynische Grimmsen des Überlegenen verdrängend. So wurden Lippen aufgefressen, erst gestern waren sie noch voll und unmündig, da rissen die Ränder ein und es blieb – jetzt heute – ein Spalt übrig, in den man die Kreditkarte stecken kann. UBS/SBG leuchtete das Emblem damals am Bellevue, heute verschluckt man es und würgt die knöchernen Konsonanten herunter.
Schon damals wurde unser Lebenstext umstellt von all den Bank-Lettern an den Hausfassaden, nur kurz unterbrochen vom Christlichen Lesezimmer am Bellevue, dieser Kreuzung, diesem Hirngeschwür von Zürich, wo sich 1980 die Synapsen neu vernetzten, während sich heute die Leute jeden Tag begegnen, ohne dass sich daraus je ein Protestzug formen würde. Man rottet sich nicht mal zusammen wie vor den Projektionen vom Videoladen gegen die Nationalratskandidatur von Blocher 1979.
Wut: Letztmals am Bellevue bei der Fussball-EM 2006, als ein paar Flaschenwerfer auf dem Dach des Rondells standen, dem frisch renovierten, das man sonst nur vom ersten Stock des Restaurants Sternen aus sieht, bei einem Schnitzel mit einer Flasche Petit Arvine von Germanier/Bonpère: Ja, so weit ist es mit uns gekommen.
Hier hat Paul Nizon 1967 einem Kollegen erklärt, dass politische Literatur nicht darin besteht, Ideologie zu verbreiten, sondern die Aufgabe hätte, die flanierende Jugend dort unten auf den Gleisen zu beschreiben, Sprachkörper werden zu lassen. Hier hat die Jugend revoltiert – 1968 mit VW, Strassentheater und Blumengirlanden, Haschischwolken im Odeon; hier, vor dem Odeon, stand 1980: ‚mir sind wieder da’, und man machte sich daran, mit einer Baumaschine nach dem Strand unter dem Pflaster zu suchen.
Und hier nun stand 2006 die Polizei, schlich aus dem Einsatzwagen, flüchtete zurückgeschlagen wieder in den Wagen und warf dann wild mit Tränengas um sich, Tausende von Leuten einnebelnd, nur um den eigenen Abzug zu verschleiern. Wie traurig waren die Bilder der wankenden Jugend, die diesmal kein Anliegen hatte und auch nicht ahnte, wie gezielt man einst genauso gegen die Träume anderer Jugenden vorgegangen war. Die Geschichte wiederholt sich immer – und offenbar immer als Komödie, als Hanswurstiade, als Abgesang. All die 80er in den Mülltrichter! Und: Dada Ade!
S.O.S. Dada
Die Sternschnuppe Dada war eine Schrecksekunde, in der die Jugend realisierte, dass das Nein zur bürgerlichen Kultur letztlich ein Nein zum eigenen Ich nach sich zieht: Als lallender Lautdichter verschlug es Hugo Ball 1916 selbst die Sprache, verschwitzt liess er sich als ‚magischer Bischof’ in die Versenkung hinter der Bühne des Cabaret Voltaire tragen, kurz danach flüchtete er sich zu Gott und  – ‚predigte den Fischen im Lago Maggiore: der Dadaismus war nur Lakritzensauce’.
Er hatte als Erster erkannt, dass die Ekstase des Aufbruchs, als er aus sich heraus trat ins Unbekannte, ins Nirgendwo, ins Nietzschewo, irgendwann zur Routine verkümmert: Das Nein von Dada als Ja zum Kulturkonsum. Und so stand auch der ‚Gurkensalat’, den man 1980 aus dem Staat machen wollte, schon bald als Zaziki auf der multikulturellen Menükarte in der Roten Fabrik, wo aus der Kapitalnische Nischenkapital geschlagen wird.
Die ersten Nächte im Cabaret Voltaire, als die Dadaisten in Alpträumen auf dem Rücken des Tigers hingen und sich ihr humanistischer Protest im Namen des Aufklärers Voltaire gegen die Schlächtereien des Weltkriegs in ein Abschlachten sämtlicher bürgerlicher Kulturformen verwandelte, als ihr eigenes ‚Steckenpferd’ so sehr zum Himmel stank wie die Pferdekadaver auf dem Schlachtfeld von Verdun, und als die Zerstörungslust den Dadaisten die Sprache so radikal zerschlug, dass sie kurz darauf vor ihrer eigenen Radikalität flüchteten und wie Hugo Ball in Gott Halt suchten… in jenen Nächten zeigte sich der Sog des reinen NEIN, in den die Jugend immer wieder gerät: die Situationisten bei den Sauf-&-Braus-Gelagen in der Bar Chez Moineau 1950, die Punks 1976 in London, die Zürcher in den ersten Krawallnächten vor dem Opernhaus.
Damals sprühten Wasserwerfer Arps ‚Wolkenpumpe’ just durch jene Rämistrasse, wo an den Fassaden für ‚DADA – die beste Lilienmilch-Seife’ Werbung gemacht wurde, man stürmte das Odeon mit Tränengas, das 1920 ‚vor Literatur dampfte’ (Walter Serner). Die politische Polizei, die einst in Tristan Tzaras Wohnung an der Schifflände nach ‚betr. Bolschewiki’ fahndete, fahndete nun nach dem gefährlichen ‚Dr. Hugendobler’, der freilich kein Trotzkist war, wie die Fichen der Staatspolizei vermuteten, sondern ‚nur’ die Katze einer WG…
‚GuGus DaDa’ sprayte man als Parole an die Haus-Wände und hielt das sogenannte 3. DADA-Tribunal am Stauffacher ab. Und vor dem AJZ kippte man ein Pissoir wie Duchamps Fontaine in den Brunnen. Geschickt unterlief man die Sprache als Staatsstabilisator und Sinnträger, als man im Fernsehen ‚müllerte’ und den Machtzynismus auch der SP entlarvte, indem man grössere, irische Gummigeschosse und eine heftigere Tracht Prügel mit Flügel forderte.
Ja, nicht Tränengas, sondern Napalm, und ins Gesicht der Kinder auf den Spielplätzen Salzsäure, denn wer will schon Kinder in dieser Stadt – mit dieser Sendung erreichte die Bewegung die zweite Stufe der Dialektik: Nach dem Nein zur herrschenden Kultur wuchs das Nein zum Nihilismus. Was folgen wird, ist – wie damals bei Dada – die Selbstauslöschung, der sich tragischerweise gerade Herr und Frau Müller nicht entziehen konnten.
Wie Arps ‚Grosser Sadist’ warf man alles aus dem Fenster, was einem als Kind angetan und eingetrichtert worden war, den ganzen ‚Nichtsgummi’ der ausradierten Kindheit, davon träumend, wieder zum lallenden Kind zu werden. Gugus Dada.
Damals entstanden in einem ungerichteten kreativen Ausbruch die Parolen, welche an Tzaras ‚Aufruf zur Alpenvergletscherung’ anschlossen: Man wollte an Bundesrat Gnägi gnagen, Spitzel mit Pommes frites schnetzeln, zwischen Anton und Beton campieren; man wollte mehr Schnee, um das Packeis in weiche Traumdecken zu hüllen.
Doch schon bald blieb man in der Repetition hängen, im alten Mechanismus, der den Menschen zur Kopie seiner selbst werden lässt: Die Zeitschrift Eisbrecher wurde zum Brecheisen, und schon raste das Universum nicht mehr um den Pol der Erde wie um eine ‚Kotkugel auf der Damenstrümpfe verkauft und Gauguins besprochen werden’ (Serner), sondern nur noch um politische Polarisierung. Der Traum vom rechtsfreien Raum der Fantasie wurde territorialisiert, ins AJZ ausgesperrt, bald dann wurden aus den Rebellen verbeamtete Rot-Fabrikler, deren Biedersinn demjenigen der Opernhausbesucher in nichts nachsteht. Diese Eingemeindung war ein genialer Zug des sonst nicht sonderlich genialen Stadtrats Thomas Wagner.
Die Bewegung konnte auch dem eifersüchtigen Schielen der Arrivierten nicht standhalten: Die Gruppe Olten legte den Zungen der Jungen Zügel an, dichtete ihnen irgendetwas an, Hauptsache, man konnte ein Gedicht lang von seiner eigenen Radikalität träumen, Siggi Widmer lobt hochsommers 1980 die Ausstellung Saus und Braus, darin fand sich ein Flugblatt gegen den Ankauf von Dada durchs Kunsthaus, wo nun viele der Saus-und-Braus-Künstler und -Kuratoren wirken.
Jango Edwardsí Anarchie belebte die Bühne des AJZ, dann das Theaterspektakel, als es noch nicht ein Gourmet-Zelt war, der Demo-Song ‚Das Wandern ist des Müllers Lust’ eröffnete schliesslich die Ära Marthaler. Und die Besetzung des Cabaret Voltaire durch Marc Divo ist auch schon Historie.
Ja, es ist Zeit, jede Bewegung einzusargen, denn nur im Wissen, dass sich alle selber verraten haben und man sich selbst verraten hat, schafft man Raum für einen neuen Ausbruch, wo man nicht mit dem Brächise aus Fantasia zuletzt wieder in den eigenen Kopfkerker einbricht, in die Isolationshaft der subventionierten Subkultur.
Die ‚private guerilla negation’, mit der man 1917 für die Zeitschrift Cabaret Voltaire warb, macht auch vor der Negation der Negation nicht Halt. Eine hübsche Totenfeier in der Hoffnung, dass aus der Trauer ein Sehnsuchtsträger nach neuer Bewegung entsteht.
Poesie der Strassenzeilen  – Reclaim the Streets
Und schon sind die Massen wieder weggeputzt, eckige Kastenwagen rollen über den Bellevue-Platz, still ist es geworden, das Surren und Summen weicht dem Rasseln moderner Rüstungen. Die sollte man im Landesmuseum ausstellen, die Rüstungen der Macht von heute und nicht die Kettenpanzer der Vergangenheit.
Jeder Spitzkopf eine Pershing – so hat Peter Sloterdijk über zynische Vernunft gewettert und als Antwort auf den Zynismus der Macht alle Leser zum Kynismus aufgefordert. Furzen soll man, schrieb er, und die Zunge rausstrecken wie Einstein, solche Bilder aus seinem Buch Kritik der zynischen Vernunft forderten, wie Diogenes den Konsum zu verweigern: Und schon flatterte ein Flugblatt durch Zürichs Föhnluft: ‚wir wollen keine Autos, AKWs, Tabletten, TVs, Computer’
Also wie Diogenes in der Tonne leben und nackt auf die Strasse pissen! Der Mensch ein streunender Hund. Aber der Hund, er ist eben auch anhänglich, er lässt so ungern seinen Herrn fahren, gewiss: Er rollt mit anderen Hunden über Wiesen, jagt einen kurzen Sommer lang kleinen Katzen nach, deren Baumstamm dann dumm angebellt wird, doch nach der freien Zeit kriecht er zurück zu seinem Herrn und lässt sich einsperren in den Einzelzellen des Erfolgs. Gerade noch PdA-Mitglied und schon Sonntagsredakteur, der jeden Sparvorschlag der Chefetage kuschkusch ausführt.
Jeder Hund sucht sein Herrchen, das vor der Kirche steht, wo das Wort AJZ als Freibeuterflagge der Fantasie flattert, aber eben: Das Herrchen hat den Blick durch die braune Brille braun verdüstert, den Hund wieder an die Leine gelegt, denn sein geflecktes Fell soll nicht wie die Wolken seine Gestalt verändern. Ein Hund ist ein Hund und kein Zebrastreifen.
Doch über die geht man nicht mehr, sondern quer über die Strasse, man will sich nicht den Häftlingsanzug der Zebrastreifen an die Füsse brennen lassen, dieses gestreifte Leben hat man satt und Foucaults Überwachen und  Strafen gelesen. Man will weit weg von Zebrastreifen durch Wälder und über freie Wiesen irren, auf der Suche nach Hasen wie Walter Stürm, als er aus der Isolationshaft türmte und den Zettel hinterliess: ‚Bin Ostereier suchen gegangen’.
Habe ich nicht tagelang auf einer Sonnenterrasse in Zürich einen Stürm-Comic zusammengeklebt zu einer langen Rolle, damit man ihn lesen konnte wie die Geheimrolle, auf der sich Häftlinge gegenseitig schreiben? Mit dieser Rolle wischte man sich den Arsch anarchisch und liess die Buchstaben neu über die Strassenzeilen tanzen.
Parolen und die blinzelnden Augen der Sprayermännchen, die uns Schüler in den Tiefgaragen des Gymnasiums zur Flucht anzettelten: Hinunter an die Riviera.
Das Kinderkino stand noch dort – wo wir als Zwerge um Schneewittchen weinten oder wie Balu den Rücken an einem Baum kratzen und das Lob des Nichtstuns singen lernten. Balu der Bär – Bär werden, Tier werden, Kind bleiben. Doch den tanzenden Parolen auf den Hauswänden setzte man einen Einzeiler entgegen:
PPPPPPPPPPPPPPP
Nur diesen Text liest man auf den Strassenzeilen, Helm an Helm rückt dieser Einzeiler vor. Wie konkrete Dichtung des Stumpfsinns formieren sich die Zeilen immergleich zum Puls des PPs. Dazwischen ab und zu das A der Anarchie – beides ergänzt sich, tückisch wie die Sprache ist, zu PA PA. Und schon trommelt der Hass auf den Blechplanken vor dem Drahtverhau des AJZ den alten Rhythmus: PAPA.
Sehnsuchtsvogel Revolte
Unten am Bellevue wölkten sich Nebelschwaden, gewaltige Polizeimonstrositäten wälzten sich seewärts, tankten Tränen und fluteten die Stadt. Oben an der Rampe zur Hohen Promenade in sicherem Abstand hielt mich meine Mutter fest, fest in ihren Armen, die ja doch nichts ändern konnten; zogen in ihrem Kopf die Bilder der Globuskrawalle vorüber, als der Traum ihrer Generation zerstob wie nun, 1980, der Traum einer neuen Jugend?
Später zog sie mich in einen Hauseingang und zeigte mir, wie man gegen den Strom rennen muss, um den ausschwärmenden Helmköpfen und ihren harten Geschossen zu entkommen.
Noch behütet von den Armen einer 68erin, den Kopf vor dem Tränengas in ihrem Schoss vergraben, blieb ich mit dreizehn doch nur Beobachter einer Rebellion, zu früh geboren, um mitzumachen, hoffnungslos zu spät, um den Hass jener Jugend auf ihre Väter teilen zu können.
Doch die Rampe blieb: steile Steinrampe, auf der meine Wünsche himmelwärts schossen, unbestimmte Wünsche nach den Freundinnen der Bewegten, nach den Brüsten unter Arafat-Tüchern, ‚Amore e Anarchia’ in die Schulbank ritzend.
Ach, hätte ich doch nur jene Jugend selbst erlebt, aber ich stand nur ganz am Rand, sozusagen noch durch die Stäbe des Gitterbetts spähend, ein paar Jahre zu jung, um mitzumachen, und so formierten jene Bilder am Bellevue, die Gasschwaden vor der Weinhandlung Kurz, neben der mein Vater sein Büro hatte, die nächtlichen Diskussionen von Bewegten im Kreis von Morgenthaler/Parin, schüchterne Besuche im AJZ eine Sehnsucht nach jener Jugend, die es nicht gibt, oder nur ganz selten, während winziger Schrecksekunden, im Cabaret Voltaire 1916 einmal, am 5. Februar, dann in Paris im Chez Moineau unter den Situationisten Mitte der 1950er Jahre, 1968 natürlich, sicher auch in London oder 1976 in Zürich im Hey-Club.
Jedenfalls eine Jugend, wie wir sie selber nicht mehr empfanden, sondern nur noch im Theater erlebten, als Christoph Waltz im Pfauen als Hamlet auftrat, in Strumpfmaske, und dies andere hohe Herren erschreckte und die Ära Gerd Heinz abgewürgt wurde, aber immerhin konnte Waltz in einem Stück von Thomas Brasch, Mercedes, noch einen Monolog im Kopfstand halten, auf dem Kopf durchs Gebirg gehend halt: Ja, Jugend war für uns dann schon nur noch Re-Präsentation von Jugend im Theater.
Oder Selbst-Konsum in illegalen Bars und in den ersten Kellern wie den Katakomben, wo neue Musik aus Detroit lief, Techno. Das war für kurze Monate eine Synkope der Lust, bevor es im gleich getakteten Stampfen stecken blieb. Das Einzige, was von der Zürcher Bewegung geblieben war: illegale Bars als Vorboten der Partysierung der Stadt anstelle von Partisanentum?

 

Situationen schaffen
ARBEITET NIE! Guy Debord hatte diese Parole 1952 als Graffito an eine Hausmauer in der Rue de Seine geschrieben. Während die existenzialistisch-engagierten Poeten auf der Terrasse des Deux Magots in Paris posieren, betrinken sich Debord und seine Freunde öffentlich, um die Haltung zu verlieren – bis sie verhaftet werden. Einmal beim Versuch, den Eiffelturm mit einer Bombe in die Luft zu sprengen, da sie sich von dessen Blinken beim Einschlafen gestört fühlten. Und ein andermal, als sie zur Ostermesse die Kanzel von Notre Dame stürmen und, als Kapuzinermönche verkleidet, lauthals den Tod Gottes verkünden; dabei wurden sie von zehntausend Gläubigen fast massakriert.
So wollten sie Situationen schaffen, die Verwirrung stiften – aber wo ist eine Stadt für Verwirrung am anfälligsten? Um die ‚psychogeografischen Drehscheiben’ der Städte zu erkunden, entregelte man die Sinne mit Alkohol und schweifte von Bar zu Bar sowie durch die Banlieues, von denen, wie sie damals schon prophezeiten, wilde Revolten mit brennenden Autos ausgehen würden.
Gegen ‚Corbusier-Sing-Sing’ mit seinen karzeralen Wohnmaschinen träumten die Situationisten auf den Dächern von Paris von hängenden Gärten und Häusern, die auf gleitenden Gleisen direkt ans Meer driften und die Bewohner ‚besser träumen lassen als Drogen’.
Ihr Nichtstun in den Bars, ihre Verweigerung künstlerischer Produktion, dann das Verlagern des dadaistischen Protests gegen die bürgerliche Kultur auf den revolutionären Kampf gegen die bürgerliche Gesellschaft 1968 und zuletzt Debords melancholische Einsicht: ‚Das Vergessen war unsere grösste Leidenschaft’, all das durchlief noch einmal die Aporien der Moderne zwischen dem Nein der Dadaisten und dem Ja der Surrealisten und nahm die Jugendrevolte von 1980 vorweg.
Wenn man den Konsum verweigert, nimmt man Debords Thesen aus Die Gesellschaft des Spektakels auf; wenn man in den ‚bewegten’ Blättern nackte Frauen hinter Überwachungskameras in Gefängniszellen setzt, so erinnert das an die Pin-up-Postkarten mit revolutionären Parolen, die die Situationisten ins franco-faschistische Spanien verschickten. Auch Debord hat als letzte revolutionäre Kraft lange auf Kindercomics vertraut, wo die Indianer ‚Ohneohren’ gegen die Trotzkisten kämpfen und die nächste Jugend zu Widerstand anstiften. Man warf den Comic Die Durutti-Kolonne dreihunderttausendmal unter die Menge, bereitet in Strassburg und Nanterre den Mai í68 vor. Aber nicht nur den:
Kaum jemand weiss, wie stark die Bildsprache der Zeitschrift Internationale Situationniste und ihr Gedankengut damals auf alle Länder ¸bergriffen: von Malcolm McLaren zur Punk-Band Sex Pistols, von dort via Hey-Disco am Bellevue nach Z¸rich rein in die Jugendunruhen 1980, als Herr und Frau Müller ‚subito’ ein härteres Durchgreifen der Polizei gegen die Zürcher Jugendkrawalle forderten. Damit schufen sie eine Debordísche ‚Situation’, mit der sie die Erwartungen der Konsumenten des Spektakels unterliefen, die sich auf den Non-Sense keinen Reim machen konnten.
Debords Revolte scheiterte – kurz liebäugelte er mit dem Terror wie die Zürcher Bewegung, doch sah er ein, dass auch Terror nur Teil des Spektakels ist, Ablenkungsmanöver der Medien. Und auch 1980 verhärtete sich die spielerische Subversion dessen, was eine ‚permanente Revolte’ sein sollte, bald in berechenbaren, immergleichen Krawallen, die ein weiteres Mal zeigten, dass die Fantasie eben doch nie an die Macht kommt.
IN GIRUM IMUS NOCTE / ET CONSUMIMUR IGNI hiess Debords letzter Film 1978. Ein lateinisches Palindrom, das man von vorne und hinten lesen kann: ‚In Kreisen schweifen wir durch die Nacht und verzehren uns im Feuer’. Nun, wäre das Leben ein Palindrom, man könnte es immer wieder von vorn beginnen – wirklich?

 

 

Im Feuerkreis der Wiederholung
Oder sind wir nur: Wiederkäuer? Einst hatten die Dadaisten am Paradeplatz in der Galerie Sprüngli ihre Werke ausgestellt, jetzt publizierte man das Bild der Confiserie zwischen Stacheldraht in den Zeitschriften des Widerstands, ruhig schaukelt auf Dadas Steckenpferd ein nacktes Kind zwischen den Seiten. Einst hatten die Dadaisten am Paradeplatz einen Volksaufruhr gestiftet, weil sie nach einem Bordell fragten, und wurden von der Menge verfolgt, ‚in diesem Land der Joghurt-Fanatiker, wo die Kühe wie Menschen und die Menschen wie
Kühe sind’. Und der Film Züri brännt echote: ‚Kühe glotzen an Sprüngli-Ruinen vorbei.’ Doch was ist eine Kuh?
Sie lebt am Pflock des Augenblicks. Sie kennt kein Davor und kein Danach. Sie hat keine Erinnerung, kennt keine alten Schwarz-Weiss-Bilder aus bewegten Zeiten. Sie lebt ganz im Jetzt, konsumiert Gras und gibt Milch und macht Muh dazu. Ganz Tier, ganz Konsum.
Und damals? Auf den letzten Bildern weidet die Jugend auf den Dächern des AJZ, getränkt in den Abendstunden von den Wasserwerfern – doch jede Herde sehnt sich nach einem Hirten. Und der heisst: Gewohnheit.
Demo als Endlosschlaufe: Fast schon etwas Zärtliches hat dieses Körperkontaktsuchen, diese pervertierten Umarmungen, sich in den Armen des Staates ausruhen wollen und zurückgewiesen werden, dieses dauernde ‚Fort da mit der PAPA-Polizei’, wie man so durch die Gassen strich, sich mal hier, mal da zeigte und schon wieder weg war. ‚Gugus Dada’ heisst dieses Spiel in der Schweiz. Und man versichert sich wie die kleinen Kinder – dass man noch da ist und nicht tot.
So wird der Aufstand zum Ritual. Die ‚Schwimmdemo’, dieses poetische Entgleiten, diese Parolen rufenden Köpfe, die ‚lieber blutt als kaputt’ in den Wellen schaukeln und die Stadt einmal von unten sehen, auf den Kopf drehen, man kann sie genauso wenig wiederholen, wie man zweimal in denselben Fluss steigen kann. Die Zeit rinnt zwischen den Zehen weg.
Ja, eine Jugend. Und um die rotten sich wie immer die Alten. Sich wieder jung fühlen, wie damals ‚68’, so verhandelten sie für bewilligte Demonstrationen, manch einer sagte auch einfach mal JA JA wie der Esel, den Pfarrer Sieber über die Quaibrücke gehen lässt. So treibt Nietzsches Tier der Bewegung letztlich jenes Chaos aus, das man in sich tragen müsste, um einen tanzenden Stern zu gebären. Tanzen tut man später viel, auf derselben Brücke und im Gleichtakt der Street Parade.
Jede Bewegung endet in der Selbstauflösung: So wie sich Hugo Ball beim Sprechgesang selbst aufhob und vernichtete, so hob auch die Bewegung in den Aktionen beim Müllern das eigene Ich auf – und verlor es. Die Selbstvernichtung ist Teil jeder Dialektik des Widerstands. Und zuletzt wird aus dem Nein wieder ein Ja, ein Ja zum Konsum. Das war bei Dada so, bei den Situationisten und bei der Bewegung. Am Bürkliplatz wiegelte Schawinski die Jugend auf und instrumentalisierte sie zum Aufbau seines Imperiums, während eine radikale Minderheit mit Radio Banana dem Pseudopiraten dazwischenfunkte, ihn mit der freundlichen Anrede ‚Sali Roger’ arschkalt verhöhnte und uns anleitete, wie man im Globus mehr und besser stehlen kann – Sendepause.
Zogen wir uns nicht alle auf die Balkone zurück wie die Gaffer: Da auf der Brüstung kann man es sich gemütlich machen und auf die Strasse hinunterschauen, wo die Zeit im Schnelllauf abspult, wo sich die Jugend verbrennt wie Sonia Z. am Bellevue. Wurden die Balkone damals nicht zu städtischen Schrebergärten? Der Gerichtsrat Dr. Schreber hatte sie einst erfunden, sein Sohn ging dann zu Freud und träumte davon, sich von der Sonne in den Arsch ficken zu lassen, nicht nahtlos braun im Schrebergarten zu liegen wie Emmy Göring, sondern arschschwarz.
Wir aber haben uns auf die Balkone der schönen Betrachtung zurückgeflüchtet und schauen hinunter in die Vergangenheit, züchten Tomaten auf dem Balkon, ein Haschpflänzchen gar, doch auch berauscht sieht man keine Bewegung in den Strassen, nicht einmal mehr die PPP. Im Liegestuhl blättert man im Buch, ganz ohne Schrebers Wahn, statt Paranoia City nur noch ‚la noia’, die Langeweile. Bis uns ein Bild anspringt.
Dort: Ein kleines Kind springt über den Rasen vor dem AJZ, wo ein Pferd grast. Was haben die Augen jener Kinder gesehen, die das AJZ nicht wie ich kurz besuchten, sondern dort wohnten, die die endlosen Diskussionen und Arbeitsgruppen um den hilflosen Kampf gegen das Dope und Heroin, mit dem man mitten ins Herz der Bewegung hineinspritzte, miterlebten? Diese Kinder hüpften im Kreis durch die Nacht.
Ein Feuerkreis der Nacht, in den niemand zurückkehren will, er verlagerte sich vor die Ruinen des AJZ auf den Platzspitz und jetzt in geschützte Räume. Der Schreck über die gescheiterten Träume einer Generation verschwand von der Gasse.
‚Verreised. Verreised, aber schnäll’, skandierte Stadtrat Kaufmann auf der Gemüsebrücke vor der Kamera.
Gleich gegen¸ber hätte sich demnächst ein Kran erheben sollen, als Zeichen einer Archäologie der Zukunft, die in Zürichs Limmat die Spuren von Hochseehöfen freigelegt hätte: Freie Sicht aufs Mittelmeer. Die war schon Motto einer Ausstellung im Kunsthaus geworden: Gewinnt man diese Sicht im reinen Spiel der Kunst oder nur mit der Gewalt des Protests? Schon die Surrealisten schwankten zwischen zwei Zeitschriftentiteln:
Révolution  surréaliste und Le surréalisme au service de la révolution. 
Wir werden ewig zwischen diesen Polen erfrieren und immer wieder mitten im Packeis von einer Sternschnuppe des Nichts entzündet. Denn nur das Nichts kann unser Ziel sein. Erreichen werden wir es:
So
Oder
So

 

Fotografie: Olivia Heussler (*1957) studierte an der Zürcher Kunstgewerbeschule und lebte eine Zeitlang als Stipendiatin in Paris. In ihren Fotoessays und Reportagen zeigt sie unter anderem die Jugendunruhen in Zürich. Ihre Fotografien sind in öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten und werden in internationalen Ausstellungen gezeigt. Olivia Heussler
unterrichtet Fotografie. www.clic.li

 

 

ALMOST A REBEL
When the streets began to speak, and shout – and weep

Just wondering: is a person a wall? A wall that stands omniscient, its shutters of perception closed, its heart locked tight. Select? Of our own free will, we choose – nothingness. Alone on solitary piazzas before masked opera houses, or as black bars of censorship in the middle of the street, our own car a bastion against the autonomy of the other.

But shouldnít every car – that Faraday cage of the here and now – be blown up so that this here and now is hurled from its cage into the street and charged with electricity? Igniting the city until the concrete smoulders and courses molten through the lanes and alleyways, turning the tramstops into dreamstops of a self that is autonomous at last.
Or should we trade in our car, softly softly, for that hobby-horse known in French as ‘dada’, that once gave its name to Dada? Should we explore history instead of hysteria? Should we embed a memorial plaque in front of the opera house, in the middle of the new car park?
Perhaps in the form of those soap bubbles that rose into the air from white-painted faces on 30 May 1980. An empty bubble of forgetting, as it were, like the Hans Arp memory-bubble at the Cabaret Voltaire in Spiegelgasse.
You have to ‘ruin the ruins’ cried the youth of the day. ‘Destroy what destroys you,’ they graffiti-sprayed. Meanwhile, the Cabaret Voltaire on Spiegelgasse has been turned into a memorial chapel dedicated to nothingness and the youth movement of the 80s has been put on ice. If you can admit that when you gaze into the mirror of Zurich’s narrow lanes, through the looking-glass of  Spiegelgasse, perhaps the pain will be so great, the rage at your own rigidity so loud, that you will rediscover enough chaos within yourself to give birth to a dancing star, just as Nietzsche said.
PS: Born too late
Why me? I wonder, as I sit here, sensing that all the activists around me who were actually there in that hot summer and who would have so much more to tell about it, must be rolling their eyes at every word I type and silently moving their lips to say all the things that I should be saying here ñ well, fine, I knew plenty of activists, and I could quote from all the great and good publications of the time – the Eisbrecher and Brächise, the Stylett and the countless flyers lying around. But who wants to be a historian ñ a gravedigger instead of a child? A child speaking here of his longings: oh, to have been one of those rebels. A child so bedazzled by them that he missed out on his own youth.
I had pulled the blankets right up over my head. And I wasnít the only one. My father likewise, accustomed as he was to political performances, didnít know whether to feel embarrassed or proud of the woman on TV who refused to be silenced and who kept
interrupting cantonal representative Alfred Gilgen while he tried to take cover behind his statistics and his black briefcase; that woman sitting there on the set of the Telebühne current affairs show, that woman who was my mother and who just kept going on and on, constantly interrupting the cantonal official time and time again, that man with the black briefcase who looked like a character straight out of Momo, like one of those Men in Grey who rob our lives of time and joy and who have to be either pinned down or strung up right away: “Gilgen to
the Gallows!”
Not that my mother would have gone that far, though she did seem pretty close to it at times:
we peered out from under the blankets – what on earth had gotten into her? – and there she was the very next day on the front page of the NZZ (and, contrary to all premature and prejudiced assumptions, heaped with praise). But at the checkout in the Globus department store, she was accosted – it was like a tiny aftershock of the Globus riot, or a minor tremor heralding the eruption of the new movement that would spill out from the confines of one of the next current affairs programmes and pour into the public space, no longer contained by the rules of play set down by the men with briefcases, but completely free and utterly unfettered, merrily blowing the speech-bubbles of the politicians like soap-bubbles into the air, cheeks puffed with laughter and new slogans.
Bellevue Rendezvous
Bellevue: The piazza speaks. The piazza hums a tune. The piazza hops and skips and sumersaults. And above it, the wires sing in the breeze: the overhead wires of the trams, where migratory birds perch awhile before flying south, to return after a winter so wintry that our hearts survive it only in hibernation, bringing with them an unrestricted view of the Mediterranean.
The ‘beautiful view’ is a vision of palm-fringed beaches teeming with endlessly happy people, kissed by the coasts of Africa from which Rimbaud once returned sun-bronzed, his innards pickled in brandy, a metallic taste on his lips; having become an arms dealer.

Returning from his own inner Africa today, would he start knocking over electricity pylons, or honouring brother-in-arms Bührle with a little explosion that ‘subversive-hunter’ Ernst
Cinceraís border-thought-police had not sniffed out? Would he start tying the CBS team to a railing at the AJZ youth centre and pour paint over them?
The media martyred in protest against the société du spectacle, as we read in the writings of the Paris Situationists… There was a lot of talk back then about meetings where the coinage of
ideology came rattling off the tongue, while others sent up gentle clouds of longing like smoke-signals from some nomadic urban tribe:
S.
O.
S.
Vowels – Rimbaud saw them in colour, rolling in like ocean waves towards the bay of the ear.
‘A, black’  – as black as anarchy – he writes in his poem ‘Les Voyelles’, and the I as searingly purple as the sunset which, back then, around 1980, was not yet aglow with all those deep red
hues of evening that followed the eruption of Mount St Helens, teaching us to love the beauty of fine ash dust.
‘O’, each O as blue as a cloud, marvelling at the multiplicity of the individual, who can change like a wandering cloud: the individual who, though moments ago a supercilious, immoveable solid wall, can morph into a slithering creature, lurking in doorways, floating down the gutter in the street, evading the police under cover of a cloud ñ yes, anyone can become a cloud, a cloud of teargas, steaming with tears and rage. Where is the rage now? And where the tears? Tears shed for the lost sense of community?
Clouds of Wrath
Puffpuffpuff, chugging along on a little black moped, a lone rider sputtering towards a demonstration, half-boy half-bike, androgynous hybrid, tousle-headed child-becoming-adult, or shaven-headed punk beauty like Achmed von Wartburg, who would later stand for election to the city council, and who even made nailbiting seem sexy. It was a volatile mix. Sparky as a velosolex, and black as anarchy.
Until, that is, the grand adventure of protesting became a mere routine, until the gaze of the grown-up came into that face, devouring the childlike smile and replacing the idiot grin with the cynical grimace of superiority. The lips that only yesterday were full and innocent, tightened and narrowed, until all that remains, even now, is a slit just big enough for a credit card. The UBS/SBG sign blazed on Bellevue then; today we just swallow it, gagging on its boney consonants.
Even then, the text of our lives was bracketed by the lettering of the bank logos on the facades of buildings, briefly interrupted only by the Christian Reading Room at Bellevue – that intersection, that brain tumour of  Zurich, where the synpases were realigned in 1980 – where people now come and go on a daily basis without it ever turning into a protest march. They don’t even loiter in groups like they did in front of the Videoladen that screened its anti-Blocher campaign during the 1979 elections.
Rage: the last time there was any sense of that at Bellevue was during the 2006 European Cup, when a few bottle-lobbing youths got up on the roof of the Rondell, that freshly renovated gem of urban transport architecture, otherwise visible only from the first floor of the Sternen restaurant, where diners can wash down a nice schnitzel with a fine bottle of Petit Arvine from Germanier/Bonpère: we’ve come a long way indeed. This is where, in 1967, Paul Nizon told a colleague that political literature was not about disseminating ideology, but about
describing the young flaneurs down there among the tram tracks and turning them into figures of speech. This is where the youth movement kicked off in 1968, with VWs, street theatre and garlands of flowers, when the Cafe Odeon was filled with clouds of marijuana. This was where, in 1980, ‘we’re back again’ was emblazoned in front of the Odeon and a digger was brought in to search for the beach beneath the paving stones.
And this was where, in 2006, the police crept out of their vehicles, only to be beaten back in retreat, hurling tear gas that shrouded thousands of people in its clouds just to veil their own departure. How sad were those images of indecisive youth – this time around just rebels with neither a cause nor any idea of how specifically the dreams of others just like them had once been targeted in the self-same way. History always repeats itself ñ and evidently always as farce, all sound and fury signifying nothing: a swansong. Throw the 80s generation on the scrapheap! And: adieu Dada!
S.O.S. DADA
The shooting star of Dada came as a sudden shock, startling the young people who had said no to bourgeois culture into a realisation that their no ultimately involved a no to the Self.
Even Hugo Ball, that master of the babbling sound poem, was lost for words. He would be carried off stage, drenched in sweat, like a magic bishop. Soon afterwards, he sought refuge in God and ‘preached to the fishes in Lago Maggiore; Dadaism was nothing but liquorice Sauce’.
He had been the first to realise that the ecstasy of the new beginning, when he had stepped out of himself into the unknown, the nowhere, the nietzschewhere, had somehow descended into mere routine: the Dadaist no had become a yes to cultural consumerism. And so it was, too, in 1980: they had wanted to ‘hack the establishment into cucumber salad’, but had just ended up putting tzaziki on the multicultural menu of the Rote Fabrik, where the capital niche was turned into niche capital.
Those first nights at Cabaret Voltaire, when the the Dadaists were riding the tiger, conjuring nightmares and invoking the enlightenment spirit of Voltaire to translate their humanist protest against the slaughter of the great war into a butchery of every conceivable form of bourgeois culture; when their own hobby-horse took on the stench of the equine cadavres on the battlefields of Verdun and the Dadaist thirst for destruction so radically rendered them speechless that they fled before their own radicality and, like Hugo Ball, sought refuge in God… in those nights, the pure NO that is so irresistible to youth, had a lure as palpable as it had for the dissolute Situationists in the Bar Du Moinneau in 1950, for the punks of London in 1976, and for the youth of Zurich in those first nights of rioting outside the Opera House.
Back then, water-cannon were hosing Arp’s Cloud Pump through the Rämistrasse – the very street where DADA – finest lily-milk soap was advertised, and the Odeon, which had been
steaming with literature (Walter Serner) in 1920, was stormed with tear gas. The political police, who had raided Tristan Tzaraës apartment at the Schifflände in search of ‘Bolshevist material’ were now on the trail of the dastardly ‘Dr. Hugendobler’, though he was not the Trotskyist menace the police believed him to be, but only the cat from a flatshare…
GuGus DaDa was sprayed on the walls and the so-called 3rd DADA Tribunal was held at the Stauffacher tram intersection. And in front of the AJZ youth centre, a pissoir just like Duchamp’s Fontaine was pitched into the fountain. Language itself was undermined in its function as a stabilising mainstay of the establishment and a vehicle of meaning, all the while vegging out in front of the TV and unmasking the politicians who could be bought for just five shillings by demanding bigger, Irish rubber bullets and a tougher crackdown.
Not teargas, but napalm, and acid thrown in the faces of children on playgrounds – who would want children in a town like this anyway? That was the message with which the movement reached the second stage of dialectics: after the no to the cultural establishment came a no to nihilism, paving the way, just as in the days of Dada, to self-liquidation – an ineluctable fate, especially for Mr and Mrs Average.
Like Arpës Great Sadist, all that had been endured and instilled in childhood was jetissoned – the whole Nichtsgummi of a childhood erased, dreaming of which meant becoming a babbling child once more: Gugus Dada.
At the time, in an unfocused, omnidirectional creative outpouring, slogans were coined in the spirit of Tzaraës call for the glaciation of the Alps: gnawing and nagging at Gnägi the politician, baking spies into pies, camping out between Anton and Beton, wishing for more snow to bed the pack-ice in soft and downy quilts of dreams.
But it was not long before the record got stuck in a groove, in the rut of that old mechanism that makes individuals into replicas of themselves: the Eis/Brecher [Ice/Breaker] newspaper became a Brech/Eisen [crowbar] and the universe no longer hurtled in orbit around the poles of the earth like a ‘ball of crud where silk stockings are sold and Gauguins debated’ (Serner), but circled only around political polarisation instead. The dream of the boundless realms of the imagination was territorialised, holed up in the AJZ youth centre, and the rebels themselves became morphed into the civil servants of the Rote Fabrik, as narrow-minded as the Opera House audiences they despised. This annexation, this incorporation, was a brilliant
sleight of hand by the otherwise less than brilliant city councillor Thomas Wagner.
Nor was the movement immune to the covetous glances of those who had recently made a name for themselves: the Olten Group wrote the stuff that dreams of radicality are made on, tying their tongues. In the summer of 1980, Zurich’s mayor Siggi Widmer praised the SAUS&BRAUS exhibition, which included a flyer protesting the acquisition of DADA by the Kunsthaus, where many of the SAUS&BRAUS artists and curators were operating.
The sheer anarchy of Jango Edwards energised the AJZ stage and rippled out into the wider world of theatre, at a time when it was more than just a gourmet tent, while Das Wandern ist 
des Müllers Lust became a protest anthem and the theme tune of Christoph Marthaler’s meteoric rise as theatre director. Marc Divoís occupation of the Cabaret Voltaire, meanwhile, has gone down in history.
Now it is time to bury all those movements, for only the realisation that everybody betrayed each other and themselves can pave the way for a new revolt in which we do not resort to taking up the crowbar of fantasy in order to break into the prison of our own minds and prise open the solitary confinement of subsidised subculture. The ‘private guerilla negation’ that was the slogan of the Cabaret Voltaire magazine in 1917 does not stop at the negation of negation. A pleasant little wake is held, in the hope that mourning might inspire hopes of a
new movement.
Urban Poetry – Reclaim the Streets
The masses have been brushed aside once more, and box-like vans are trundling across the piazza; silence has fallen, and the hustle and bustle of the crowd has given way to the rattle of modern armour. It should be on show at the Landesmuseum: the armour of today’s power instead of the caterpillar tanks of the past.
A Pershing for every egghead – as Peter Sloterdjick railed in his polemic against cynical reason, calling on readers to exercise kynicism in response to the cynicism of power. He told them to fart and to stick their tongues out like Einstein – in hisCritique of Cynical Reason he called on them to shun consumerism like Diogenes. No sooner said than done: a flyer came wafting in on Zurich’s warm Alpine breezes that declared ‘we donít want cars, nuclear power stations, pills, TVs, computers…’.
Live in a barrel like Diogenes and piss naked in the streets! The human individual as stray dog. But the dog is clingy and hates to see his master go. He might gambol briefly with other dogs in the park, chase cats all summer long and bark at them when they climb a tree, but when all is said and done, he will slouch back to his master to be locked into the solitary confinement of success. So very recently a member of the communist PdA, and already a forelock-tugging Sunday supplement editor agreeing to every cutback proposed by the management board.
Every dog has its day, and every dog seeks out its master, who stands in front of the church where the letters AJZ flutter like the pirate flag of the imagination. And yet: the dog’s master is wearing brown-tinted glasses, and has tied the dog on a short leash again, so that its motley coat does not change like the clouds in the sky. A dog is a dog – not a zebra crossing.

Not that you would actually cross one of those ñ you would jaywalk right over the street instead. No need for those feet to take on the prison stripes of the zebra crossing. Enough already of those stripes ñ weíve all read Foucaultís Discipline and Punish. We want to get away from those zebra stripes, and go wandering through forests and open meadows, chasing bunnies like Walter St¸rm, the Swiss prison inmate who escaped from solitary confinement, leaving a note that said heíd ìgone to hunt for Easter eggsî.
Didn’t I once spend my days on a patio in Zurich glueing a St¸rm-Comix together into a long scroll that could be read like the secret scrolls that prisoners use to communicate with each other? A scroll that was used for anarchically wiping arses, a scroll that made the characters of the alphabet dance through the streets again.
The slogans and sparkling eyes of the graffiti artists who urged us pupils, in the underground garages of the school, to run away: off down south to the Riviera.
The Kinderkino was still there ñ the cinema for kids where we used to cry over Snow White or rub our backs against a tree trunk like Balu the bear, and where we learned to sing the praises of lethargy. Balu the bear – becoming-bear, becoming-animal, remaining-child. But
the dancing slogans on the walls of houses found a one-line antidote:
P P P P P P P P P P P P P P P
That was the text to be read in the streets, advancing helmet to helmet. Like the concrete poetry of mediocrity, the lines form a repetitive PP-pulse. And in between is the occasional A of anarchy – complementing one another, through the strange wiles of language, to form PA PA. And with that, hatred comes, raining down on the metal guardrails in front of the gridded facade of the AJZ, repeating that old rhythm: PAPA.
The Nostalgia of Revolt
Down at Bellevue the clouds billow and the huge police monstrosities lurch towards the lake, filling up with tears to flood the city. Up on the ramp that leads to the Promenade, as my mother held me tight and safe in her arms, in her arms that were powerless to change anything, was her mind perhaps filled with images of the Globus riot of 1968 when the dreams of her own generation had fallen to dust in the just the same way as now, in 1980, the dreams of a new generation are disintegrating? Later, she pulled me into a doorway and showed me how to run against the current to get away from the teeming, helmeted throng and their rubber bullets.
Safe in the arms of a veteran of the 1968 protests, my head buried in her lap to keep out the teargas, at the age of thirteen I was still just a passive observer of this rebellion, born too soon to run with the crowd and far too late to share the hatred these young people felt for their fathers.
But the ramp remained: a steep stone ramp on which my desires were tilted heavenwards, those vague desires for the girlfriends of the protesters, for their breasts cloaked in Arafat scarves, carving Amore e Anarchia into the desk at school.
Oh, if only I could have experienced that youth movement myself. But I was only on its very fringes, gazing, as it were, through the bars of a cot ñ a few years too young to take part. And so those images of Bellevue, the clouds of gas outside the Kurz wine store next to my father’s office, the late-night debates among political actitivists in the Morgenthaler/Parin circle (whose ethnopsychoanalytical theory that ‘whites think too much’ could now be tested on the very doorstep of their lakeside Zurich practice at Utoquai), the awkward visits to the AJZ – all combined to awaken my nostalgia for a youth that either does not exist, or which exists only rarely, during those brief and terrible flashes that were once sparked at Cabaret Voltaire in 1916, on the 5th of February, and then in Paris at Café Du Moinneau under the Situationists in the mid-1950s, and of course in 1968 and probably also in London in 1977 and at the Hey-Club in Zurich.
At any rate, it was a youth spent in ways that we did not experience personally, except in the form of a stage production, when Christoph Waltz played Hamlet at the Pfauen theatre, with a stocking mask over his face, shocking the bourgeoisie, and spelling the end of the Gerd Heinz era. But at least Waltz could actually deliver a monologue standing on his head, as he did in a play, Mercedes, by Thomas Brasch. He could stride through the mountains standing on his head: yes, youth was already, for us, merely a re-presentation of youth on stage.
And then there were the illicit bars and the cellar clubs like theKatakomben, where they played new music from Detroit. Techno, for a brief moment, was pure syncopated pleasure ñ until it got stuck in the rut of a repetitive, stomping beat. All that was left of the Zurich youth movement was a handful of illicit bars as harbingers of the party-going urban lifestyle that would oust the party-political one.
Creating Situations
NE TRAVAILLEZ JAMAIS! Those were the words that Guy Debord painted on the wall of a building on the Rue de Seine in 1952. While existentialist poets posed on the terrace of the Deux-Magots in Paris, Debord and his friends were drinking themselves into a stupor in public – and getting arrested. Once they were arrested trying to bomb the Eiffel Tower because its flashing lights annoyed them when they were trying to get some shut-eye. And, on an other occasion, when they stormed the altar of Notre Dame during the Easter mass, dressed
as Capucin monks, loudly declaring that god was dead, they were almost lynched by ten thousand worshippers. They wanted to create situations that would generate confusion – but where is a city most susceptible to confusion? In order to explore the ‘psychogeographical hubs’ of the cities, they befuddled their senses with alcohol and drifted from bar to bar, through the banlieu, where, as they so astutely prophesied, there would one day be violent revolts and burning cars.
They countered the prison-like machines for living that they called ‘Corbusier-Sing-Sing’ with their dreams – dreaming that there would be hanging gardens on the rooftops of Paris and houses set on sliding rails that could trundle straight down to the sea, giving the people who lived in them ‘even better dreams than drugs can’.
Their dissolute bar-fly lifestyle, their rejection of artistic output, their shifting the Dadaist protest against bourgeois culture into a revolutionary struggle against bourgeois society in 1968 and, ultimately, Debord’s melancholy insight that ‘forgetting was our greatest passion’ – all of that runs through the aporia of modernism between the No of the Dadaists and the Yes of the Surrealists, foreshadowing the youth protests of 1980.
Rejecting consumerism means adopting the theses of Debord’s Société du Spectacle; publishing pictures of naked women under survelleiance cameras in prison cells in ‘activist’ newspapers is reminiscent of the pin-up postcards with revolutionary slogans that the Situationists sent to Francoís fascist Spain. Debord, one of the last revolutionaries, had long put his trust in childrenís comics, in which ‘earless’ Indians fight agains Troskyists and the next generation of youth is inspired to revolt. The Durutti-Kolonne comics were distributed, paving the way for May ‘68’ in Strasbourg and Nanterre. And more besides: Few people realise just how strongly the visual language of the periodicalInternationale Situationniste and its ideas took hold all over Europe. Malcolm McLaren introduced it to the Sex Pistols, and it spread from there via the Hey-Disco at Bellevue to Zurich, straight to the heart of the youth protests of 1980, when Mr and Mrs Blogs demanded harsher police measures against the rioters Zurich, ‘subito’  – a truly Debordian ‘situation’ with which they undermined the expectations of the consumers of spectacle, who simply could not make sense of such nonsense.
Debord’s revolt failed – he flirted briefly with terrorism, like the Zurich movement, but he realised that terrorism, too, is merely part of the spectacle and with that, a media distraction.
Even in 1980, the playful subversion of what was meant to be ‘permanent revolt’ soon settled into predictable and repetitive riots, showing once more that the Situationist theories implemented in quotidian life failed because imagination never comes to power.
IN GIRUM IMUS NOCTE / ET CONSUMIMUR IGNI was the title of Debord’s last film, made in 1978. A Latin palindrome that reads the same backwards and forwards: ‘We circulate through the night and are consumed in fire’. Well, if life were a palindrome, we could always start again from the beginning – or could we?
Repetition as a Ring of Fire
Or are we just ruminants? Chewing over the same old cud?
The Dadaists once showed their works at the Galerie Sprüngli on Paradeplatz, and now the image of the chocolate shop was published amid barbed wire in the magazines of the resistance, while, between the pages, a naked child quietly rocked on Dadaís hobby horse.
The Dadaists once caused a scandal on Paradeplatz by asking the way to a brothel, and were pursued by the crowd ‘in this land of yoghurt fanatics, where cows are like people and people are like cows’. And the film Züri brännt echoes ‘cows gawping at Sprüngli ruins’. But what is a cow?
A cow lives tethered to the moment. A cow knows neither before nor after, has no memory, no knowledge of the old black and white photos of those turbulent times. A cow lives in the here and now, eating grass, providing milk and saying moo. All-animal, all-consuming.
And back then? In the last photos, the youth are grazing on the rooftops of the AJZ, soaked in the evening by the water-cannon – a herd longing for a different cowherd, whose name is Habit.
The endless loop of demonstrations: there is something almost tender about this search for physical contact, these perverted embraces, this desire to rest safe in the arms of the state and be rejected, this constant game of fort-da with the PAPA-police, running through the narrow streets, peeping out here and there, only to disappear again. The Swiss have a name for that game: Gugus Dada. And it brings reassurance, just as it does for little children, that we are still there and not dead.
And so revolt becomes ritual. The Schwimmdemo, that poetic derailment, those slogan-calling heads who would rather bob around in the waves, ‘better bloodied than bowed’, and see the city from below for once, upside down ñ it is as impossible to repeat as it is to step in the same river twice. Time is running out, trickling between the toes.
Yes, rebellious youth. And the oldies rally round them as usual. It makes them feel young again, like they did in 68, negotiating for permission to demonstrate, some simply saying JA JA like the donkey that pastor Sieber sent trotting across the Quaibrücke. And so Nietzsche’s animal ultimately drives the chaos out of the movement – the same chaos that we have to bear within us in order to give birth to a dancing star. And there will be plenty of dancing later, on the same bridge, to the beat of the Street Parade.

Every movement ends in its own dissolution. Just as Hugo Ball negated and destroyed himself in his sound poems, so too did the movement negate – and lose its own self in the actions with Mr and Mrs Average. Self-destruction is part of the dialectics of resistance. And in the end the no becomes a yes again – a yes to consumerism. That’s how it was with Dada, and the Situationists, and the movement. At Bürkliplatz, Roger Schawinski was goading young people into building up his media empire, while a radical minority interefered with this pseudo-pirateís efforts by broadcasting their own Radio Banana, which hailed him with a tongue-in-cheek ‘Ahoy, Roger’ and went on to blithely outline the best ways of shoplifting at the Globus department store – end of broadcast.

Didnít we all retreat to our balconies to gawp from a distance? Up there, you could make yourself comfortable and look down on the street where time was rushing past, where young people were burning like Sonia Z. at Bellevue. Weren’t the balconies the urban allotment gardens of the day? Invented by Dr. Schreber, whose son later consulted Freud and who dreamt of being fucked in the arse by the sun, not lying seamlessly bronzed in the allotment garden like Emmy Göring, but blackarsed.
We have fled to the balconies with the beautiful views to look down on the past, grow tomatoes and perhaps a few cannabis plants, but even when stoned we still can’t see any movement in the streets – not even the PPP any more. Lying on a deckchair leafing through a book, with none of Schreber’s mad delusions – instead of Paranoia City there is only ‘la noia’: boredom. Until an image leaps out at us.
See there: little a child skipping across the grass in front of the AJZ where a horse is grazing.
What have the eyes of those children seen, those children who did not visit the AJZ briefly, as I did, but who lived there, and who so helplessly longed to resist the endless debates and committees tackling the struggle against dope and heroin that was shot straight into the heart of the movement. Those children skipped in circles through the night.
A nocturnal ring of fire, to which nobody wants to return, transferred from the ruins of the AJZ to the riverside park of Platzspitz and now moved into sheltered rooms. The shock of a Generation’s shattered dreams disappeared from the streets. ‘Go away, and go quickly’, admonished councillor Kaufmann in front of rolling cameras on the Gemüsebrücke. A crane was about to be erected opposite as a sign of an archaeology of the future that would have revealed the traces of ocean harbours in Zurich’s Limmat – an Unrestricted View of the
Mediterranean. What had been a slogan of the 1980 riots became the title of an exhibition at the Kunsthaus in 1998: can that view be found in the pure game of art or only through the violence of protest? Even the Surrealists had hesitated between two magazine titles:
Révolution surréaliste and Le surréalisme au service de la révolution. 
We shall be frozen eternally between these two poles and in the midst of the pack-ice we shall be ignited time and again by a shooting star of nothingness. For nothingness alone can be our goal. And we shall reach that goal:
Somehow
Or
Someday

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