FRONTPAGE

«Schottland: Highlights in den Highlands»

Von Rolf Breiner

 

Kaum ein anderes Land zwischen dem 60. und 55. Breitengrad regt die Phantasie so sehr an wie Schottland – vom Fabelwesen Nessie und Mary Stuart bis zum Highlander und James Bond, von Clans und Castles bis Whisky und Wolle. Wir erkundeten die Highlands von den Hebriden im Westen bis zu Edinburgh im Osten – 1100 Meilen in zehn Tagen.

 

 Erkundungen in Schottland

Schottland ist mit vielen Cliches behaftet – schottischer Ehrgeiz und Geiz, Schottenrock und Dudelsack, Scotch Whisky und Nessie, Mary Stuart und Rob Roys, Highlander und James Bond. Wir machten die Probe aufs Exempel und haben das Land, das lieber europäisch als britisch sein möchte, mit dem Auto erfahren, und das immer schön links – zehn Tage in den Highlands von Edinburgh nach Skye, über die Nordküste zur Ostküste, über Dunvegan Castle und Eilean Donan Castle zum Urquhart Castle (Loch Ness), Dunrobin Castle, Cowdor Castle, Scone Palace und schliesslich Edinburgh Castle.
1. Tag. Abflug Zürich nach Edinburgh (Edelweiss). Gut zwei Stunden Flugzeit. Der Zeitunterschied beträgt im Sommer minus eine Stunde. Der gemietete Kleinwagen (Avis) stand bereit, und los ging’s Richtung Sterling. Das erste Ziel hiess Fort William, ein idyllisches Nest am Fusse des Bergmassivs Ben Nevis, mit 1135 Metern der höchste Berg Schottlands. Hier soll einer der besten Scotch Whisky produziert werden. Die hier ansässige Destillerie, eine der ältesten Schottlands, 1825 gegründet, ist einen Besuch wert. Eine Flasche Ben Nevis (0,7 Ltr.) «10 Years Old single west highland», Malt (46 %) kostet rund 44 Franken oder auch mehr. Ein britisches Pfund steht zurzeit bei Fr. 1,30. Für Harry-Potter-Fans ist Fort William ein beliebtes Ziel, denn hier ruckelt der Nostalgiezug «The Jacobite», wenn er denn nach Mallaig dampft (130 km). Er diente als Howarts Express in den Potter-Abenteuern. Eine plüschige, gemütliche Übernachtungsmöglichkeit bietet das Ben View Guest House, liebevoll betreut, in Fort William.
2. Tag. Regnerisch trüb. Gleichwohl lockt die See, die Mallaig Autofähre (Caledonian MacBrayne) setzt zur Insel Skye über in 35 Minuten. Wir steuern weiter auf vier Rädern Portree und Dunvegan Castle an. Ursprünglich auf einer Felsnase und teils noch immer von Wasser umgeben, ist es seit 800 Jahren Stammsitz der Mac Leods. Zurzeit «herrscht» der 30. Clan-Chef der Mac Leods, Highlander der besonderen Art, die einst ihre Kaperschiffe losschickten. Unser Guest House Hallaig in Staffin, nagelneu, lag völlig im Abseits. Gleichwohl tipptopp. Das nächste Restaurant Colomba 1400 war einige Meilen entfernt, einfach und sättigend.
3. Tag. Wieder typisch schottisches Wetter im Juni? Windig, bewölkt, auch mal sonnig. Durchwachsen wie im April. Zurück via Brücke zum Festland. Stopp am Fusse des Old Man of Starr, einem massigen Bergmassiv. Der Aufstieg (Wanderschuhe oder zumindest feste Sportschuhe nötig), ist lang in wilder, karger Berglandschaft, wenn man denn die Puste hat,.
Wir steuern Eilean Donan Castle an, die schönste Burg Schottlands, sagt man. Sie wird auch heute noch von den Besitzern, der Familie MacRae, als Sommerresidenz und Treffpunkt genutzt. Seit 1955 sind Teile der Burg Besuchern zugänglich. Die Geschichte lebt in den trutzigen Gemäuern, die 1719 durch Engländer zerstört wurde (Jakobitenaufstand) und ist ab 1912 in zwanzig Jahren aus den Trümmer neu erstanden – nach alten Plänen versteht sich. 1932 wurde das letzte Stück, die Brücke, eröffnet. Die wuchtige Burg im Wasser (hier treffen drei Seen aufeinander) kennt Gezeiten, also Ebbe und Flut, und ist lebendiges Beispiel für inszenierte Geschichte und Lebensumstände. Lebhaft geht es beispielsweise in der Küche zu, wo scheinbar geputzt, gekocht, gespült und serviert wird. Stillleben im Bankettsaal wie in den Schlafzimmern. Der Geschichtsepisode der Jakobiner gilt besondere Aufmerksamkeit. Sie waren Anhänger des Prinzen James Francis Edward Stuart, ältester Sohn des abgesetzten Königs von Schottland. James sollte als rechtmässiger König Grossbritanniens eingesetzt werden. Besagter Prinz ist unter dem Namen Bonnie Prince Charlie bekannt, der an den Aufständen 1745¬-46 beteiligt war und entkam. Die malerische Trutzburg diente mehrfach als Schauplatz für diverse Verfilmungen, etwa in «Bonnie Prince Charlie» (1948) mit David Niven, im Fantasyabenteuer «Highlander» (1986) mit Christopher Lambert und Sean Connery, im Jakobiterdrama «Rob Roy» (1995) mit Liam Neeson oder im Bond-Streifen «The World Is Not Enough – Die Welt ist nicht genug» (1999) mit Pierce Brosnan. Unser Kurs führt uns weiter zur steilen Küste, wo es hier und da Abstecher zu kleinen Sandbuchten gibt. Weites Hochplateau, hier und da mit Wald gespickt. Ein Fahrererlebnis sind die sogenannten Single Track Roads. Das sind Einbahnstrassen über viele Meilen mit Gegenverkehr. Weit voraus gibt man sich Zeichen: Der eine wartet an einem Passing Place, der andere fährt. Es funktioniert tadellos, die Verständigung funktioniert auch ohne Handy. Da gibt es kein Drängen, kein Rechthaben, keine Macht des PS-Stärkeren, nicht nur in einsamen Regionen, sondern auch in urbanen Bereichen. Der Verkehr – diszipliniert und rücksichtsvoll wie kaum in Europa. Das Reissverschlusssystem geht wie geschmiert – ob an Baustellen oder im Kreisverkehr! Eine tolle Erfahrung mehr erfahren!
4. Tag. Wie kann es auch anders sein! Regnerisch trüb die Reise zum ehemaligen Fischerdorf Ullapool, 1788 angelegt. Beim Stopp im urchigen The Seaforth, Bar und Restaurant, liessen wir uns einen gälischen Kaffee servieren (Kaffee mit Whisky). Er wärmte immerhin. Auf Schottlands Route 66 gelangten wir zu den Ruinen von Ardvreck Castle am Loch Assynt, einst erbaut vom MacLeods-Clan um 1590 und von den Rivalen, den Mackenzies, zerstört. Ein erhabenes Steinmonument auf einer Halbinsel. Malerisch romantisch wie aus einem Sagenbuch. Das Dinner im Pavilion The Promenade, Thurso, hielt sich in Grenzen beim Beefsteak Filet und Salm, wie überhaupt das Essen allgemein arg schlicht und einfallslos war.
5. Tag. Die Herzöge von Sutherland hatten und haben hier ihren Stammsitz, im Dunrobin Castle. Eine imposante Anlage, ca. 50 Meilen nördlich von Iverness, die im 14. Jahrhundert ihre Anfänge nahm. Der erhabene Herrschaftssitz, mehr Schloss als Burg, beherbergt 189 Zimmer, die teilweise zu besichtigen sind. Die Sutherland-Dynastie bewohnt einen Teil des Castle. Ihr Namen steht freilich auch mit einer radikalen Landbereinigung, der «Highland Clearance» in Verbindung. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts hatten Schaffarmer aus dem Süden eine Rasse gezüchtet, die genügsamer und ertragreicher (Wolle) war als die herkömmlichen ansässigen Schafe. Die einheimischen Farmer wurden ausgezahlt, bedrängt, schliesslich gewaltsam von ihrer Scholle, die den Grossgrundbesitzern gehörte, vertrieben. Es wurde öde und einsam in den Highlands. 1886 ist den rechtlosen Bauern Rechte von London eingeräumt worden (Crofter’s Holding Act): Der Hof der Pächter sollte gesichert sein, faire Pacht und Vererbung des Landes wurden verankert. Doch die Highlands verödeten, und so versuchte man um 1919, junge Farmer mit Zusicherungen und staatlichen Subventionen wiederzugewinnen (Settlement Act). Die Folgen sieht man noch heute: Menschen- oder auch schaflose Regionen, schier unberührt und unbehaust. Selten findet man in Europa derartig einsame Landschaften in tiefem Schlaf versunken wie in den Highlands. Zurück zum prachtvollen Dunrobin Castle, das sein märchenhaftes Ansehen Um- und Ausbauten in viktorianischer Zeit, also im 19. Jahrhundert, verdankt. In der grosszügigen Gartenanlage findet eine Falkner-Show statt (April bis 15. Oktober). Dabei rauschen u.a. Eule oder Falken dicht über die Köpfe der Zuschauer, geleitet und erläutert vom Falkner Andy Hughes. Nicht weit vom Castle entfernt, liegt die Distillery Glenmorangie, 1843 gegründet, im Verborgenen. Der Eintritt inklusives eines Drinks (Dram) kostet 7 Pfund (ca. 9 Franken). Eine Flasche (0,5 ltr.) Whisky Glenmorangie Highland Single Malt (10 Jahre alt) kommt vor Ort auf etwa 25 Franken (0,5 ltr.), ca. 40 Franken (1 ltr.) oder mehr in der Schweiz, je nach Marke Nectar d’Or (74 Franken) oder Extremely Rare (99 Franken).
Nun aber lockt das sagenhafte Loch Ness samt Nessie, der genialen Phantasiegeburt, an das man gerne glauben würde. Das Museum im Visitor Center, inklusive Kiltmakers und Whisky-Shop, tut alles, um dem «Ungeheuer» einen wissenschaftlichen, seriösen Anstrich zu geben. Informationen über die Entstehung von Loch Ness (Gletscher), Erzählungen, Unterwasseruntersuchungen, Fotos und Spiegelungen. Man merke: Loch Ness sei gross genug, um alle Menschen der Erde aufzunehmen, heisst es. «Vielleicht sei dann auch genügend Platz für ein paar Geheimnisse.» Eine prächtige Einstimmung. Der Besuch lohnt auch wegen Sonderausstellungen beispielsweise über Rekordversuche auf dem See.
Unser Guest House Kinbrylie, Whitebridge, liegt «janz weit draussen», etwa 10 Meilen von Fort Augustus entfernt. Im ländlichen Hotelrestaurant Whitebridge stellte uns für einmal die Küche zufrieden – mit geräuchertem Salm und Lammkeule. Die schmucken neuen Häuser liegen weitverstreut, und ausrangierte Telefonzellen wurden von Schafen usurpiert. Die wolligen Bewohner fühlen sich in dieser stillgelegten Zivilisation wohl wohl.

 

 

6. Tag. Dieser Tag gehört Loch Ness. Unsere Cruising Tour auf dem Schiff beginnt 11 Uhr in Fort Augustus, wo unter anderem fünf Schleusen zu beobachten sind. Ein junger launiger «Seeführer» machte uns mit dem gigantischen Loch (See), den Ufern und dem «Zugpferd» Nessie bekannt. Die Phantasie fuhr mit. Wieder an Land. Ein paar Meilen von Fort Augustus entfernt, gibt’s einen unübersehbaren «Touristenauflauf». Die Ruinen von Urquhart Castle sind Anziehungspunkt für Tausende. Ende des 13. Jahrhunderts bauten die Comyns Urquhart zur Festung aus. 1303 wurde das Castle von Engländern belagert, die Comyns schlossen Frieden mit König Edward. Der Konflikt der Duncans mit den Lords zog sich bis Mitte des 16. Jahrhunderts hin. 1689 wurde das Castle von Anhängern des abgesetzten katholischen Königs James VII., den Jakobiten, vergeblich belagert. Als die Garnison abzog, sprengte sie das Torhaus 1691. Der Trutzbau übt offensichtlich noch immer grosse historische Anziehungskraft aus und wird als idealer Viewpoint für allfällige Nessie-Sichtungen angepriesen.

 

 

7. Tag. Abschied von Loch Ness, diesem 37 Kilometer langen See mit sagenhafter Tiefe von 230 Metern, der in der Eiszeit durch Gletscher entstanden ist. Unsere Reise führt weiter nordöstlich von Loch Ness. William Thane of Cawdor war ein persönlicher Freund von König James II. von Schottland und erhielt eine Baugenehmigung, «auf dass das genannte Schloss vervollkommnet und vollendet werde.» Das war 1454. Die Turmburg wuchs über Jahrhunderte zum Castle. Wenn Steine und Gemäuer erzählen könnten von Aufständen (Calvinisten) und Fehden, Revolten (1689 Glorious Revolution) und Zusammenschluss mit England 1707…Eine Besichtigung von Cawdor Castle ist wie ein Gang durch die Geschichte. Mit bemerkenswerten Akteuren und Besitzern wie dem «fröhlichen Jack» im 18. Jahrhundert. Jack Campbell sammelte Kunst, wurde Lord, besiegte die Franzosen in Wales. Sein Sohn Lord Freddy wurde 1827 in den Stand eines Earls erhoben. Ende des 19. Jahrhunderts waren die Cawdors beim britischen Hof anerkannt. Zurzeit führt der 7. Earl das geschichtsträchtige Castle, das gern mit Shakespeare und Macbeth in Verbindung gebracht wird. Cawdors Castle wurde freilich erst im 14. Jahrhundert gebaut, König Duncan, Macbeth und Lady Macbeth lebten jedoch im 11. Jahrhundert.
Auf dem Weg nach Süden auf der E15 steuern wir Blair Castle an, eine schmucke Anlage mit Park (Diana’s Grove) und Garten (Hercules Garden). Ein Schloss ganz in Weiss, 700 Jahre alt mit 30 Räumen und Sitz der Familie Murray. Oberhaupt ist der Duke of Atholl. Im Schloss spiegeln sich verschiedene Stile und Aufbauphasen. Im 19. Jahrhundert wurde es mittelalterlich verziert. Imposant ist der holzgetäfelte Empfangssaal mit Waffensammlung und Dokumenten. Der Schlossherr darf bis heute eine Privatarmee unterhalten, die Atholl Highlanders, die freilich eher zeremoniell und touristisch aktiv sind, etwa bei der alljährlichen Atholl’s Parade. Wie nah die Murrays der Queen stehen, lässt sich an diversen Fotos und Dokumenten ablesen.
Einmal standesgemäss übernachten. Dazu hatten wir das Fonab Castle in Pilochry ausersehen. Das Privat-Castle wurde Ende des 19. Jahrhundert errichtet. Gediegen schmuck und vornehm zurückhaltend. Das Essen im «Sandman’s» wurde zum Festessen (Menü mit sechs Gängen für 75 Pfund).
8. Tag. Ein Abstecher zu Fuss nach Pitlochry vom Fonab Castle (15 Min.) über einen Staudamm (mit einer 31 Meter langen Lachsleiter) zur nostalgischen Railway Station am River Tummer. Hier sollen bereits die Römer unter Kaiser Septimus Severus im 3. Jahrhundert Spuren hinterlassen haben. Pitlochry beherbergt heute zwei Whisky-Brennereien (Edradour, ausserhalb des Ortes, und Blair Athiol). Vor allem aber zieht das Nest jährlich massig Besucher mit seinem Theaterfestival an.
Auf dem Weg nach Edinburgh machen wir einen Abstecher zum Scone Palace, dem schottischen Krönungspalast. Bereits die Pikten machten Scone zum Zentrum ihres Königreichs um 297. Kenneth MacAlpin, König der Schotten, besiegten 843 die Pikten. Er soll den Stone of Scone mitgebracht haben, das rätselhafte, sagenhafte Symbol der Macht. Der Stein als Krönungssitz. 1040 wird Macbeth König von Schottland, den Shakespeare zum berühmten Bösewicht und Mörder machte – im Gegensatz zur «wahren» Geschichte. Jeder Schritt in den Räumen (Queen Viktoria’s Zimmer usw.) wird zur Geschichtslektion – bis hin zur gotischen Kapelle auf dem Moot Hill, zum Baumpark und Irrgarten. Earl und Countess of Mansfield sind die Inhaber. Inzwischen kann man gewisse Räume der Königsstätte auch für Empfänge, Konferenzen und andere Anlässe mieten visits@scone-palace.co.uk. Die Route führt uns auf der M90 direkt nach Edinburgh und zum Haymarket.

 

 

9. Tag. Das Hubhotel (ehemals Tune Hotel ), bereits von der Schweiz aus gebucht, erweist sich als Katastrophe. Winzige Zimmer ohne Komfort, keine Stühle, kein Schrank, ein winziges Bad und das Doppelbett an der Wand. Zimmerservice alle drei Tage. Infolge massiven Protests wurde uns dann ein Behindertenzimmer zugewiesen. Gewöhnungsbedürftig. Das Konzept der «Herberge» lautet «so wenig wie möglich, so billig wie nötig». Ein erschreckendes Beispiel fragwürdiger Hotellerie.
Zur Einstimmung auf Edinburgh ist ein Bummel vom Haymarket auf der Princes Market Street. Der Blick schweift übers Tal (Princes Street Gardens), das New Town vom Castle trennt. Dabei stösst man zwangsläufig auf ein Bärendenkmal mit einem polnischen Soldaten. Der junge Meister Petz wurde von einer polnischen Einheit aufgelesen und gross gezogen. Er diente als treuer Kamerad während des Zweiten Weltkriegs, Seite an Seite mit den Soldaten. Im Zoo von Edinburgh fand der Bär seine letzte Heimat.
Edinburgh ist an sich schon eine Reise wert. Ein absolutes Muss ist ein Besuch des Edinburgh Castle, für den man mindestens zwei bis drei Stunden einplanen muss (Schlangestehen inklusive). Das umfangreiche Castle auf einem Vulkanfelsen ist eine der ältesten Festungen Europas und gilt als meistbelagerter Ort in Grossbritannien. Wenn man Glück hat wie wir, kann man die Festivitäten zu Queen’s Birthday im Castle erleben – mit Salutschüssen und Kanonen, Aufmarsch einer Dudelsackkompanie (inklusiver weiblicher Kiltträger) und Reden.
10. Tag. Das Angebot der schottischen Hauptstadt ist reich und einen anderen Beitrag wert. Hier nur wenige Tipps: Ein Besuch der St.Giles Cathedrale, 15. Jahrhundert erbaut, empfiehlt sich, obwohl der baugeschichtliche Stilmix nicht begeisterte, sehenswert gleichwohl wegen Thistle Chapel, dem Distelorden gewidmet; das alte Parlament mit georgianischer Fassade und das neue, supermoderne, von 2004, das in der Bevölkerung wegen der hohen Kosten wenig Freunde und Geschmack findet; schliesslich die majestätische Residenz Holyroodhouse, 1671-79 errichtet, die von der königlichen Familie bewohnt wird, wenn sie Edinburgh aufsucht.
Die Rückreise verlief problemlos wie die Hinreise. Empfehlenswert ist das Tram Airport direkt von der Innenstadt, beispielsweise vom Haymarket.
Schottland ist reich an Geschichte und Geschichtszeugen, Whisky-Destillerien und urigen Landschaften, drolligen Schafen und speziellen Highland-Rindern. Es ist gepflastert mit Fish & Chips-Angeboten, natürlich auch mit Kebab und Pizzerien, doch die kulinarischen Entdeckungen hielten sich in Grenzen. Ehrlich gesagt, die Zubereitung der T-Bone-Steaks, Rinderfilets oder Entrécotes, aber auch vom Lachs (haufenweise vor der Tür) ist bescheiden und phantasielos. Von den sogenannten Chips (oft weichen Kartoffelschnipseln) ganz zu schweigen. Darauf gibt’s nur eines: einen gut gelagerten Single Malt Scotch Whisky!

 

 

Reisetipps Schottland

Lektüre. Wer an Schottland literarisch denkt, kommt um den Autor Sir Walter Scott (1771 – 1832) nicht herum. Der schottische Autor, geboren in Edinburgh, gilt als Begründer des Geschichtsromans. Unterhaltsame und beflügelnde Lektüre für eine Schottlandreise, zum Beispiel «Waverley oder Schottland vor sechzig Jahren», 1814, «Rob Roy», 1817, «Tales of My Landlord», mehrere Bände 1816 bis 1819, oder «Ivanhoe», 1819.
ADAC Reiseführer plus «Schottland» mit Maxi-Faltkarte und vielen nützlichen Tipps von Hans-Günther Semsek, München, 2. Auflage 2016, 12,99 Euro.
„Schottland, Ausgabe Nr. 9, Reisejournal Sommer/Herbst 2017 mit Beiträgen über Loch Ness, Outlander, Whiskymeisterkurse, Reisen mit Kind. Herausgegeben vom Verlag Schottland Media Ltd in Edinburgh, 7.00 Franken.
redaktion@schottland.co
Dumont Bildatlas 138: «Schottland – Magische Landschaften», Beiträge über Bootstouren, Whiskyproduktion, Naturschutz contra Wirtschaft, 3. Auflage 2015, Ostfildern, Fr. 12,90.

 

Organisation. Kontiki Reisen in Baden ist Spezialist u.a. für Schottland in Zusammenarbeit mit Abbey Tours in Edinburgh. Kontiki stellt das ausführliche Reiseprogramm zusammen, organisiert und informiert umfassend und fundiert, reagiert auch speditiv und konstruktiv auf allfällige Reklamationen und Beschwerden. Sehr zuverlässig.
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